Rentenerhöhung: 10 Prozent mehr Rente gefordert

Lesedauer 2 Minuten

Die Rente wird zum 1. Juli um 4,57 Prozent erhöht. Manche Rentnerinnen und Rentner erhalten sogar eine doppelte Rentenerhöhung. Dem VdK gehen die Erhöhungen nicht weit genug. Der Sozialverband fordert eine Rentenanpassung um weitere 10 Prozent.

Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

“Die Rentenerhöhung von fast 4,6 Prozent ist eine gute Nachricht und viel besser als die zunächst angekündigten 3,5 Prozent. Endlich liegt die Anpassung jetzt über der Inflationsrate, die für 2024 mit 2,3 Prozent erwartet wird. Die Kostensteigerungen werden nun für Rentnerinnen und Rentner etwas weniger schmerzhaft. Das ist ein längst überfälliger Ausgleich, denn in den letzten drei Jahren blieb die Rentenanpassung weit hinter der Inflation zurück. Daher müssen jetzt weitere Schritte folgen. Der VdK fordert, dass in der Debatte um das Rentenpaket II nicht nur eine Stabilisierung, sondern zukünftig eine Anhebung des Rentenniveaus von aktuell 48 Prozent auf 53 Prozent diskutiert wird. Das wäre eine Rentenerhöhung um zehn Prozent und würde wirklich gegen Altersarmut helfen.”

Renten hinter der Inflation zurückgeblieben

Die VdK-Chefin hat recht: Die Renten sind in 13 der vergangenen 23 Jahre nämlich hinter der Inflation zurückgeblieben, insbesondere in den Jahren 2021 bis 2023. Darüber hinaus gab es seit dem Jahr 2000 fünf “Nullrunden”, in denen es keine Erhöhung der Rentenbezüge gab.

Währenddessen sind die Löhne im gleichen Zeitraum um 69 Prozent gestiegen, verglichen mit einem Anstieg der Renten um 51 Prozent. Diese Zahlen zeigen eine wachsende Diskrepanz zwischen den Einkommen der Erwerbstätigen und den Renten, was die Frage aufwirft, ob die derzeitigen Anpassungsmechanismen tatasächlich ausreichen, um Rentner vor finanzieller Entwertung zu schützen.

Die Rentenanpassung für 2024 mag demnach zwar eine gewisse Entlastung darstellen, doch ist sie kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Lesen Sie auch:
Rente: Änderungen für Rentner ab kommenden April 2024

Die historischen Verluste, die Rentner durch die Jahre hinweg erlebt haben, insbesondere durch die Inflation übertreffende Rentenanpassungen, werden dadurch nicht ausgeglichen. Es ist ein Alarmzeichen, dass die Kaufkraft der Rentner kontinuierlich erodiert und die aktuelle Anpassung nicht ausreicht, um die gestiegenen Kosten vollständig zu kompensieren.

Beitragsbemessungsgrenze von 7550 Euro muss angehoben werden

Die aktuelle Beitragsbemessungsgrenze von 7550 Euro wird von vielen Rentnerinnen und Rentnern zurecht als sozial ungerecht empfunden, da Einkommen über dieser Grenze nicht zur Rentenfinanzierung herangezogen werden.

Eine Anhebung dieser Grenze könnte sicherstellen, dass auch Menschen mit höheren Einkommen einen angemessenen Beitrag zum Rentensystem leisten. Diese Maßnahme würde die Solidarität innerhalb der Gesellschaft stärken und eine breitere Finanzierungsbasis für die Rentenversicherung schaffen.

Höhere Beteiligung der Arbeitgeber

Ein weiterer interessanter Vorschlag ist die überproportionale Beteiligung der Arbeitgeber an den Rentenbeiträgen, wie es in Österreich der Fall ist. Würden Arbeitgeber in Deutschland zwei Prozentpunkte mehr in die Rentenkasse einzahlen, könnte das Rentenniveau von 53 Prozent finanziert werden.

Dieser Ansatz der sozialen Verantwortung von Unternehmen und könnte so dazu beitragen, die Rentenfinanzierung auf eine stabilere Grundlage zu stellen.

Aktuelle Rententabelle ab Juli 2024

Wie noch in etwa die Rente nach der Rentenerhöhung im Juli ist, haben wir in dieser Rententabelle dargestellt.