Rente: Viele Renten sind im Januar 2024 gesunken – Warum passiert das?

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Die Anfragen von verärgerten Rentenempfängern häufen sich. Viele beklagen sich über eine niedrigere Rentenauszahlung ab Januar 2024 im Vergleich zum Vormonat. Rentenexperte und Rechtsanwalt Peter Knöppel aus Halle ist der Frage nachgegangen, warum weniger Rente in 2024 bei vielen Rentnerinnen und Rentnern überwiesen wurde.

Faktische Rentenkürzungen: Beispiel aus der Praxis

Ein exemplarisches Fallbeispiel verdeutlicht die Auswirkungen dieser Rentenkürzungen. Am 11.01.2024 erhielt eine Rentnerin einen neuen Rentenbescheid, der rückwirkend zum 01. Januar 2024 ihre monatliche Rente von 1.315,67€ auf 1.274,12€ kürzte – eine Reduzierung um 40 Euro.

Die betroffene Rentnerin, die sich auf die Rentenerhöhung zum 01.07.2023 gefreut hatte, äußerte ihre Enttäuschung über die unerwartete Kürzung, besonders in Anbetracht ihres bevorstehenden 80. Geburtstags.

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1. Grund: Einkommensanrechnung an die Grundrente

Die Ursachen dieser Rentenkürzungen liegen in der Einkommensanrechnung an die Grundrente, die ab Anfang 2024 viele Rentenbezieher betrifft. Der Stichtag für diese Anrechnung ist der 01.01.2024.

Neue Rentenbescheide führen zu niedrigeren Monatsrenten, da das zu versteuernde Einkommen aus dem vorvergangenen Jahr auf den Grundrentenzuschlag angerechnet wird.

Gemäß § 97a SGB VI werden Grundrentenzuschläge gekürzt, wenn das zu versteuernde Einkommen den jeweiligen Freibetrag übersteigt, sagte Knöppel. Dieser Mechanismus führt bei vielen Rentnern dann zu einer Verringerung ihrer Rente, was bei betroffenen Rentnerinnen und Rentnern auf Unverständnis und Verärgerung stößt.

Rechtsanwalt Peter Knöppel

2. Grund: Höherer Zusatzbeitrag bei der Krankenkasse

Eine weitere mögliche Ursache für Rentenkürzungen könnte eine Änderung des Zusatzbeitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung sein, die zu einer Senkung der monatlichen Nettorente führt.

Insgesamt sind verständlicherweise viele Rentner verärgert, da ihre Monatsrenten ab Januar 2024 gesunken sind. Die Einkommensanrechnung an die Grundrente, die bei über einer Million Rentenempfängern höhere Renten ermöglicht, wird für manche zum zweischneidigen Schwert.

Eine mögliche Kürzung aufgrund von zu hohem versteuerndem Einkommen über den geltenden Freibeträgen führt zu einer Verringerung der monatlichen Nettorente. Dies geschieht zu einer Zeit, in der hohe Energie- und Lebensmittelpreise die Rentner zusätzlich belasten, was zu berechtigtem Unmut und Verärgerung führt.