Seit Ende Juni 2024 werden die neuen Renten überwiesen. Die Änderungsbescheide wurden bereits durch die Rentenversicherung verschickt. Neu ist, dass die Rentenerhöhung jeweils Ost und West gleichermaßen in der Höhe betrifft. Doch wie hoch werden im Einzelnen die Renten ausfallen? Die Rententabelle zeigt die neuen Rentenbeträge. Zudem sollen die Rente 2025 ebenfalls steigen. Prognosen zeigen zudem einen Rentenanstieg um bis zu 43 Prozent bis 2036.
Rentenerhöhung um 4,57 Prozent in 2024
Inhaltsverzeichnis
Das Statistische Bundesamt und die Deutsche Rentenversicherung teilten mit, dass die Renten in Ost- und Westdeutschland zum 1. Juli 2024 um 4,57 Prozent stiegen.
In der Rententabelle für 2024 können Rentnerinnen und Rentner ablesen, wie sich die Rentenerhöhung auswirkt. Somit übersteigt die Rentenerhöhung zum dritten Mal hintereinander die Vier-Prozent-Marke.
Da im vergangenen Jahr der Rentenwert in den neuen Bundesländern aufgrund signifikanter Lohnsteigerungen den der alten Bundesländer eingeholt hat, findet erstmals eine einheitliche Rentenanpassung für ganz Deutschland statt. Denn erstmals wird nicht mehr zwischen Ost und West unterschieden.
Zusätzlich werden ab dem 1. Juli Verbesserungen für Rentnerinnen und Rentner mit Erwerbsminderung wirksam.
Rententabelle 2024
In der folgenden Übersicht können Rentnerinnen und Rentner sehen, wie sich die Rentenerhöhung ab Juli 2024 ungefähr für sie auswirkt:
Rentenbasis | Neue Rente ab Juli 2024 | Erhöhung |
700 Euro | 731,99 Euro | +31,99 Euro |
800 Euro | 836,56 Euro | +36,56 Euro |
900 Euro | 941,13 Euro | +41,13 Euro |
1000 Euro | 1.045,70 Euro | +45,70 Euro |
1100 Euro | 1.150,27 Euro | +50,27 Euro |
1200 Euro | 1.255,84 Euro | +55,84 Euro |
1300 Euro | 1.359,41 Euro | +59,41 Euro |
1400 Euro | 1.463,98 Euro | +63,98 Euro |
1500 Euro | 1.568,55 Euro | +68,55 Euro |
1600 Euro | 1.673,12 Euro | +73,12 Euro |
1700 Euro | 1.777,69 Euro | +77,69 Euro |
1800 Euro | 1.882,26 Euro | +82,26 Euro |
1900 Euro | 1.986,83 Euro | +86,83 Euro |
2000 Euro | 2.091 Euro | +91 Euro |
Welche Renten werden erhöht?
Die Erhöhung der Rente um 4,57 Prozent umfasst verschiedene Rentenarten, darunter:
- Gesetzliche Altersrenten
- Gesetzliche Renten wegen Erwerbsminderung
- Gesetzliche Hinterbliebenenrenten
- Renten aus der Alterskasse der Landwirte
- Gesetzliche Unfallrenten
Neuer Rentenwert ab Juli 2024
Ab dem 1. Juli 2024 wird der neue bundeseinheitliche Rentenwert 39,32 Euro betragen. Diese Anpassung trägt direkt zur Erhöhung der monatlichen Rentenzahlungen bei und zeigt den positiven Trend der Lohnentwicklung, auch wenn der Nachhaltigkeitsfaktor eine leichte Dämpfung bewirkte.
Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente
Ab dem 1. Juli 2024 wurden auch Anpassungen für Empfänger von Erwerbsminderungsrenten in Kraft treten, wie die Deutsche Rentenversicherung bekanntgegeben hat.
Diese Anpassung sieht eine umfassende Erhöhung der monatlichen Rentenleistungen für Personen vor, die aufgrund eingeschränkter Erwerbsfähigkeit eine Erwerbsminderungsrente beziehen.
Die Erhöhung gestaltet sich als zweistufige Erhöhung, die alle Empfänger von Erwerbsminderungsrenten betrifft.
Diese Anpassung gilt speziell für jene Leistungsberechtigte, die ihren Rentenanspruch im Zeitraum zwischen Januar 2002 und Dezember 2018 geltend gemacht haben.
Für diese Gruppe von Berechtigten ist, abhängig vom Beginn ihrer Rentenleistung, neben einer allgemeinen Rentenerhöhung ein zusätzlicher Zuschlag vorgesehen. Dieser kann je nach Eintrittszeitpunkt der Rente 4,5 Prozent oder sogar 7,5 Prozent betragen.
Konkret gestaltet sich die Anpassung wie folgt: Empfänger, deren Rentenanspruch zwischen Januar 2001 und Juni 2014 begonnen hat, können mit einer Erhöhung ihrer monatlichen Bezüge um 7,5 Prozent rechnen. Für diejenigen, deren Erwerbsminderungsrente im Zeitraum von Juli 2014 bis Dezember 2018 einsetzte, wird ein Zuschlag in Höhe von 4,5 Prozent gewährt.
Addiert bis zu 12 Prozent mehr
Bis zu 12 Prozent mehr Rente erhalten Rentenbezieher, wenn sie von einem weiteren Zuschlag zum 1. Juli 2024 betroffene sind. Weiteres dazu können Sie in diesem Artikel lesen.
Rente soll auch in 2025 steigen
Für das Jahr 2025 wird eine Rentenerhöhung von 2,6 % bis 4,5 % prognostiziert. Diese Zahlen basieren auf den aktuellen Prognosen der Bundesregierung sowie den Einschätzungen der Bundesbank.
Wie kommen diese Werte zustande, und was bedeutet das für die zukünftige Entwicklung der Renten?
Rentenprognose zeigt Steigerung bis 43 Prozent
Die Berechnung der Rentenerhöhung basiert auf verschiedenen Faktoren, die alle auf komplexen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen beruhen.
Der wichtigste Aspekt ist die Koppelung der Rentenanpassung an die Lohnentwicklung. Das bedeutet, dass die Renten in der Regel dann steigen, wenn auch die Löhne der Erwerbstätigen steigen.
Dieser Mechanismus ist fest im Gesetz verankert und soll gewährleisten, dass die Renten nicht von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt werden.
Zum einen gehen die Prognosen der Bundesregierung davon aus, dass die Renten bis zum Jahr 2036 insgesamt um 43 % ansteigen werden.
Diese Einschätzung resultiert aus der Annahme, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten Jahren weiterhin stabil wachsen wird und sich dies auch positiv auf die Lohnentwicklung auswirkt. Dabei spielen neben der allgemeinen konjunkturellen Lage auch Faktoren wie Inflation, Produktivität und Tarifabschlüsse eine wichtige Rolle.
Zum anderen zieht auch die Bundesbank in ihrer Einschätzung die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung heran.
Trotz einiger globaler Unsicherheiten, wie geopolitische Spannungen oder mögliche Konjunkturabschwächungen, geht die Bundesbank von einer positiven Entwicklung aus.
Die gesetzlichen Anpassungsmechanismen in der Rentenversicherung tragen zusätzlich zur Stabilität bei, indem sie auf die Lohnentwicklung reagieren und damit langfristig Planungssicherheit für Rentner bieten.
Was bedeuten die Prognosen für die langfristige Rentenentwicklung?
Die Prognosen für das Jahr 2025 sind nur ein Teil der umfassenderen langfristigen Planung für die Rentenentwicklung in Deutschland. Die Bundesregierung erwartet, dass die Renten bis zum Jahr 2036 um insgesamt 43 % steigen werden.
Der prognostizierte Anstieg um 43 % bis 2036 bedeutet im Umkehrschluss, dass auch die Löhne in diesem Zeitraum deutlich ansteigen müssen, da die Renten an die Lohnentwicklung gekoppelt sind. Das setzt voraus, dass die deutsche Wirtschaft stabil bleibt und weiterhin Produktivitätsfortschritte erzielt werden.
Welche Faktoren beeinflussen die Rentenhöhe im Jahr 2025?
Die Höhe der Rentenanpassung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die teils innerhalb, teils außerhalb der Kontrolle der Politik liegen. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind:
- Lohnentwicklung: Da die Renten an die Lohnentwicklung gekoppelt sind, ist die Entwicklung der Gehälter in Deutschland ein zentraler Faktor. Steigen die Löhne, so steigen auch die Renten. Daher hängen die zukünftigen Rentenanpassungen stark von der wirtschaftlichen Lage und der Produktivität der Arbeitnehmer ab.
- Inflation: Eine hohe Inflation kann dazu führen, dass die Kaufkraft der Rentner sinkt, auch wenn die Renten steigen. Eine moderate Inflation wird von den meisten Wirtschaftsexperten als gesund für die Wirtschaft angesehen, da sie den Konsum anregt. Eine zu hohe Inflation könnte jedoch zu einem Problem werden, wenn die Rentenerhöhungen nicht ausreichen, um den Kaufkraftverlust auszugleichen.
- Demografie: Der demografische Wandel in Deutschland stellt eine langfristige Herausforderung für das Rentensystem dar. Eine immer ältere Bevölkerung führt dazu, dass mehr Menschen Rentenansprüche haben, während gleichzeitig weniger Erwerbstätige in die Rentenkasse einzahlen. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, sind Maßnahmen wie eine längere Lebensarbeitszeit oder ein höheres Renteneintrittsalter im Gespräch.
- Politische Entscheidungen: Auch politische Entscheidungen beeinflussen die Rentenhöhe. Anpassungen bei den Steuern und Abgaben, Reformen im Rentensystem oder Änderungen bei den Beitrags- und Rentenformeln können die Entwicklung der Renten positiv oder negativ beeinflussen.
Dr. Utz Anhalt zu den Änderungen bei der Rente
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Carolin-Jana Klose ist seit 2023 Autorin bei Gegen-Hartz.de. Carolin hat Pädagogik studiert und ist hauptberuflich in der Gesundheitsprävention tätig. Ihre Expertise liegt im Sozialrecht, Gesundheitsprävention sowie bei gesellschaftspolitischen Themen. Sie ist aktiv in der Erwerbslosenberatung und engagiert sich politisch für Armutsbetroffene.