Es gibt in Deutschland keine gesetzliche Mindestrente. Wie hoch Ihre Rente ist, das hรคngt davon ab, wie lange und wie viel Sie in die Rentenkasse eingezahlt haben.
Zu welchem Zeitpunkt Sie in Rente gehen kรถnnen, liegt daran, wie viele Versichertenjahre Sie vorweisen kรถnnen und in welchem Jahr Sie geboren worden sind.
Es ist ratsam, sich frรผhzeitig mit der Hรถhe der spรคteren Altersrente auseinanderzusetzen, da diese in vielen Fรคllen geringer ausfรคllt als vermutet. Um finanzielle Engpรคsse im Ruhestand zu vermeiden, sollten Sie daher zusรคtzliche Formen der Altersvorsorge in Betracht ziehen.
Frauen bekommen oft weniger Rente
Nach wie vor bekommen Mรคnner im Durchschnitt eine hรถhere Rente als Frauen. Besonders Frauen, die den Haushalt organisiert und deshalb nicht in die Rentenkasse eingezahlt haben, kรถnnen nur eine geringe Altersrente erwarten. Allerdings gleicht die Mรผtterrente diesen Geldmangel im Alter teilweise wieder aus.
Zudem arbeiten weit mehr Frauen als Mรคnner in Teilzeit, und dies bedeutet รผber Jahrzehnte hinweg im Vergleich zu Vollzeit zehntausende von Euro weniger Gesamtrente, da die Rentenbeitrรคge sich nach dem Bruttoeinkommen berechnen.
Wie hoch ist die Durchschnittsrente?
Die Deutsche Rentenversicherung informiert: โDie durchschnittliche Altersrente von Mรคnnern mit mindestens 35 Versicherungsjahren lag 2023 bei rund 1.800 Euro. Frauen konnten im Schnitt mit 1.333 Euro rechnen. Im Bundesdurchschnitt lag der Betrag fรผr die Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren ein wenig hรถher: fรผr Mรคnner bei 1.809 Euro und fรผr Frauen bei 1.394 Euro.โ
Wie lange arbeiten die Menschen in Deutschland?
Die Hรถhe der Rente hat auch damit zu tun, wie lange die spรคteren Rentner sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben, also in die Rente eingezahlt haben. Auch Zeiten der Kinderbetreuung, Pflege von Angehรถrigen, Wehr- und Ersatzdienst, Arbeitslosigkeit (nicht Hartz IV, Bรผrgergeld) und einiges mehr rechnet die Rentenversicherung an.
Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Versichertenjahre, die die Rentenversicherung als Wartezeit anerkennt.
Geschlecht | Wartezeit |
Mรคnner (alte Bundeslรคnder) | 40,68 Jahre |
Frauen (alte Bundeslรคnder) | 28,59 Jahre |
Mรคnner (neue Bundeslรคnder) | 44,39 Jahre |
Frauen (neue Bundeslรคnder) | 41,63 Jahre |
Freiwillige Zahlungen erhรถhen die Rente
Wenn Sie nicht pflichtversichert sind, kรถnnen Sie freiwillige Beitrรคge in die Rentenversicherung einzahlen und so Ihre Altersversorgung verbessern.
Dafรผr mรผssen Sie entweder in Deutschland wohnen oder deutscher Staatsbรผrger (auch im Ausland) sein und mindestens das 16. Lebensjahr erreicht haben. Auรerdem dรผrfen Sie nicht pflichtversichert sein.
Diese freiwilligen Beitrรคge kommen vorwiegend in Frage fรผr Selbststรคndige, Freiberufler oder nicht erwerbstรคtige Erwachsene, zum Beispiel fรผr Hausfrauen.
Erhalten Sie eine volle Altersrente vor Erreichen der Regelaltersgrenze oder beziehen eine Altersteilrente, dann kรถnnen Sie ebenfalls freiwillige Rentenbeitrรคge leisten. Diese erhรถhen dann nicht ihre gegenwรคrtige Rente, sondern die Rentenleistungen nach der Regelaltersgrenze.
Freiwillige Beitrรคge verlรคngern die Versichertenzeit
Freiwillige Beitrรคge erhรถhen nicht nur die spรคtere Rente, sondern ermรถglichen in vielen Fรคllen sogar erst, รผberhaupt eine gesetzliche Rente zu erhalten. Denn sie verlรคngern die Zeiten, die die Rentenversicherung als Wartezeit berechnet.
Erst nach fรผnf Jahren als Versicherter besteht ein Anspruch auf eine gesetzliche Rente. Die freiwilligen Beitrรคge kรถnnen hier bisweilen die Lรผcke schlieรen, zum Beispiel bei Hausfrauen, denen trotz angerechneter Kindererziehung immer noch Zeiten fรผr die Rente fehlen.