Rente Hinzuverdienst 2024: So viel dürfen Rentner hinzuverdienen

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Seit Januar 2023 haben Rentner in Deutschland die Möglichkeit, unbegrenzt zu ihrer Altersrente hinzuzuverdienen. Dies gilt auch für diejenigen, die eine vorgezogene Rente beziehen.

Wichtig: Der Hinzuverdienst kann sich auf die Rente auswirken und es Regelungen dabei zu beachten, die wir in diesem Artikel erläutern.

Auswirkungen des Hinzuverdienstes auf die Rentenhöhe

Rentenversicherungspflicht und Beitragszahlungen

Solange Sie das reguläre Rentenalter noch nicht erreicht haben, sind Sie grundsätzlich weiterhin rentenversicherungspflichtig, wenn Sie neben Ihrer Rente arbeiten.

Das bedeutet, dass Sie und Ihr Arbeitgeber weiterhin Beiträge zur Rentenversicherung zahlen müssen.

Diese Beiträge erhöhen Ihre spätere Rente, sobald Sie das reguläre Rentenalter erreicht haben.

Ab dem Zeitpunkt, an dem Sie die Regelaltersgrenze erreichen, können Sie jedoch entscheiden, ob Sie weiterhin Beiträge zahlen möchten.

Beitragszahlungen vor und nach Erreichen der Regelaltersgrenze

Vor Erreichen der Regelaltersgrenze fließen Ihre Beiträge zur Rentenversicherung in die Berechnung Ihrer endgültigen Rente ein.

Das bedeutet, dass alle Beiträge, die Sie bis zu diesem Zeitpunkt leisten, Ihre Rentenhöhe erhöhen.

Sobald Sie die Regelaltersgrenze erreicht haben, sind Sie in der Regel von der Rentenversicherungspflicht befreit.

Sie können jedoch auf diese Befreiung verzichten und weiterhin Beiträge zahlen, um Ihre Rente weiter zu erhöhen. Diese Entscheidung kann sich lohnen, da sich Ihre Rente jährlich durch die zusätzlichen Beiträge erhöht.

Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus

Vorteile des Weiterarbeitens

Wenn Sie nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeiten, bietet dies mehrere Vorteile. Sie können unbegrenzt hinzuverdienen und Ihre Rente durch zusätzliche Beitragszahlungen weiter erhöhen.

Diese Beiträge, sowohl Ihre eigenen als auch die Ihres Arbeitgebers, führen zu einer jährlichen Rentenerhöhung.

Beispiel für die Rentenerhöhung durch Weiterarbeiten

Ein praktisches Beispiel zeigt die Vorteile des Weiterarbeitens:

Doris N. erreicht im Dezember 2023 die Regelaltersgrenze und arbeitet weiterhin mit einem monatlichen Verdienst von 1.889,92 Euro.

Durch ihre und die Beitragszahlungen ihres Arbeitgebers erhöht sich ihre Rente zum 1. Juli 2025 um 20,49 Euro monatlich. Dies zeigt, dass sich die Beitragszahlungen bereits nach kurzer Zeit auszahlen.

Hinausschieben der Regelaltersrente

Zusätzliche Rentenzuschläge

Das Hinausschieben des Rentenbeginns kann finanziell sehr vorteilhaft sein. Für jeden Monat, den Sie über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten und keine Rente beziehen, erhöht sich Ihre Rente um 0,5 Prozent.

Dies summiert sich auf 6 Prozent pro Jahr. Wenn Sie Ihre Rente beispielsweise um zwei Jahre hinausschieben, ergibt sich daraus ein Rentenzuschlag von 12 Prozent.

Beispielrechnung für das Hinausschieben der Rente

Bernd H., geboren 1958, erreicht seine Regelaltersgrenze mit 66 Jahren und würde eine Bruttorente von 1.692 Euro erhalten.

Wenn er seinen Rentenbeginn um zwei Jahre hinausschiebt und weiterarbeitet, erhöht sich seine Rente auf 1.979,26 Euro – eine Steigerung von rund 17 Prozent.

Diese Beispielrechnung verdeutlicht den erheblichen finanziellen Vorteil des Hinausschiebens.

Vor- und Nachteile von vorgezogenen Altersrenten

Arten von vorgezogenen Altersrenten

Zu den vorgezogenen Altersrenten gehören:

  • Altersrente für langjährig Versicherte
  • Altersrente für besonders langjährig Versicherte
  • Altersrente für schwerbehinderte Menschen

Abschläge bei vorgezogenen Altersrenten

Wer eine vorgezogene Altersrente in Anspruch nimmt, muss Abschläge in Kauf nehmen.

Diese Abschläge bleiben ein Leben lang bestehen und sollten daher bei der Planung berücksichtigt werden.

Zum Beispiel müssen Rentner, die vorzeitig in den Ruhestand gehen, mit dauerhaften Kürzungen ihrer Rentenzahlungen rechnen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, diese Abschläge teilweise auszugleichen.

Ausgleich der Abschläge

Eine Möglichkeit, die Abschläge zu mindern, besteht im Bezug einer Teilrente. Zudem können ab dem 50. Lebensjahr zusätzliche Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt werden, um die volle Rente zu erhalten. Diese Optionen bieten eine gewisse Flexibilität, um finanzielle Nachteile zu verringern.

Teilrente als flexible Option

Gestaltung der Teilrente

Die Teilrente bietet eine flexible Gestaltungsmöglichkeit Ihrer Altersrente. Sie können selbst festlegen, wie hoch Ihre Teilrente sein soll – zwischen 10 Prozent und 99,99 Prozent der Vollrente.

Diese Entscheidung kann jederzeit angepasst werden, um auf veränderte finanzielle Bedürfnisse oder persönliche Lebenssituationen zu reagieren.

Vorteile der Teilrente

Ein höherer späterer Teilrentenbezug kann dazu führen, dass der nicht in Anspruch genommene Rentenanteil geringere Abschläge aufweist oder sogar abschlagsfrei bleibt.

Dies bietet eine zusätzliche Möglichkeit, die finanziellen Auswirkungen einer vorzeitigen Rente zu mildern. Allerdings gilt dies nicht für die Altersrente für besonders langjährig Versicherte, da diese ohnehin abschlagsfrei ist.

Steuern auf beim Hinzuverdienst trotz Rente

Steuerpflicht bei zusätzlichem Einkommen

Zusätzliches Einkommen aus einer Beschäftigung neben der Rente erhöht Ihr Gesamteinkommen, was häufig zu einer höheren Steuerbelastung führt.

Während der Arbeitgeber die Steuern auf das Arbeitseinkommen einbehält, müssen Rentner für ihre Rente selbst eine Steuererklärung abgeben. Hierdurch kann es zu einer Nachzahlung von Steuern kommen.

Unterstützung durch Lohnsteuerhilfevereine und Steuerberater

Für genaue Auskünfte zum Steuerrecht und zur Berechnung der Steuerbelastung empfiehlt es sich, einen Lohnsteuerhilfeverein oder einen Steuerberater zu konsultieren.

Diese Experten können Ihnen dabei helfen, die steuerlichen Auswirkungen Ihres Hinzuverdienstes besser zu verstehen und zu planen.

Zudem können sie eine Überschlagsrechnung durchführen, um die zu erwartende Steuerbelastung abzuschätzen.