Die Preise in Deutschland steigen kontinuierlich an. Am deutlichsten war der Preisschub im Mai diesen Jahres. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Preise um satte 2,5 Prozent an. So hoch war der Preisanstieg seit gut zehn Jahren nicht mehr. Die Hartz IV Sรคtze sollen hingegen im kommenden Jahr aller Vorraussicht nach nicht angepasst werden.
Hรถchster Anstieg seit 10 Jahren
Die Verbraucherpreise fรผr Deutschland steigen immer weiter an. Nach Angaben der Statistiker wurde eine Inflationsrate von satten 2,5 Prozent im Mai 2021 errechnet. Schon im April stieg die Rate um 2,0 Prozent an. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Bei den Werten handelt es sich allerdings um erste Schรคtzungen.
“Die Inflation erreicht den hรถchsten Stand seit September 2011”, so die Experten. Wirtschaftswissenschaftler hatten zuvor mit einer leicht geringeren Rate von 2,3 Prozent gerechnet.
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Besonderer Anstieg bei Heizรถl und Benzin
Vor allem im Bereich Energie stiegen die Preise. Heizรถl kostete in Nordrhein-Westfalen rund 28,4 Prozent mehr als im Mai letzten Jahres 2020. Kraftstoffe wie Benzin verteuerten sich um 28,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Ein Grund dรผrfte die Extrasteuer fรผr klimaschรคdliche fossile Brennstoffe seit Jahresbeginn sein. Hier werden 25 Euro pro Tonne CO2 belegt.
Die Inflation wird nach Meinung der Experten in den nรคchsten Monaten weiter voranschreiten. Der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding, rechnet mit rund 4 Prozent Inflationsrate in der zweiten Jahreshรคlfte. Die zweitweise Senkung der Mehrwertsteuer im Vorjahr verstรคrkt diesen Effekt zusรคtzlich.
Hartz IV Anpassung kรถnnte ausfallen
Der Paritรคtische Wohlfahrtsverband warnt davor, dass angesichts der Entwicklung der Lรถhne in der Pandemie nicht nur die Renten eine Nullrunde erfahren werden, sondern voraussichtlich auch Beziehenden von Hartz IV und Altersgrundsicherung im kommenden Jahr ein realer Kaufkraftverlust droht.
Die jรคhrliche Fortschreibung der Regelsรคtze zum 1. Januar erfolgt nach dem Sozialgesetzbuch XII auf Basis eines Mischindexes, der zu 70 Prozent die regelsatzspezifische Preisentwicklung und zu 30 Prozent die Entwicklung der Nettolรถhne und -gehรคlter berรผcksichtigt. Da durch die Coronakrise mit Absenkung der Lรถhne zu rechnen ist, ist eine Nullrunde bei der Rente und bei Hartz IV wahrscheinlich.