Nicht mehr Hartz IV Bezieher durch Kinder

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Berlin: Kinder im Alter von unter drei Jahren in der SGB II-Statistik

14.08.2011

Immer wieder behaupten vor allem konservative, neoliberale oder rechte Kreise, dass die Zahl der Hartz IV Bezieher mit der Geburtenrate der Betroffenen ansteige. Dieser "Eindruck" wird fortlaufend in Debatten verwendet, um Arbeitslosengeld II Leistungen perspektivisch zu kürzen. Zudem wird mit dem Scheinargument die Angst verbreitet, die Sozialausgaben würden somit den bundesdeutschen Haushalt immer weiter belasten. Das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) hat sich die Zahlen aus der Hauptstadt Berlin genauer angeschaut. Das Ergebnis: Die statistische Auswertung deckte sich keineswegs mit dem sozialrassistischen Argument, "Hartz IV Familien bekommen viele Kinder". Hier nun die Ergebnisse.

Ende 2010 lebten in Berlin 97.191 Kinder im Alter von unter drei Jahren, etwa 10.400 (12,0%) mehr als Ende 2006. Die Zahl der Kinder im Alter von unter drei Jahren in „SGB II-Bedarfsgemeinschaften“ (Hartz IV) sank in diesen vier Jahren, insbesondere im Jahr 2008 (Neuregelung des Kinderzuschlags: § 6a BKGG), um etwa 2.800 (7,5%) auf 34.459. Trotz dieser Entwicklung ist die SGB II-Hilfequote (Kinder unter 3) in Berlin immer noch extrem hoch: 35,5 Prozent Ende 2010. (Ende 2006: 42,9%). Wie es den Berliner Kindern (und Eltern) ergeht, deren Mütter und/oder Väter auf Arbeitslosengeld II (Hartz IV) angewiesen sind (Ende 2010: 34.459) oder nicht (Ende 2006: 49.514; Ende 2010: 62.732) bedarf sicher weiterer näherer Untersuchungen. (sb)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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