Hartz IV: Jobcenter will Mutter und drei Kinder aus ihrer Wohnung werfen

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Eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, wird vom Jobcenter aufgefordert, sich eine kleinere Wohnung zu suchen, weil ihre derzeitige Wohnung laut Hartz IV-Regelwerk 4 Quadratmeter zu groß sei.

Jobcenter fordert Familie auf auszuziehen

Frau Hölscher, nach ihrer Scheidung alleinerziehende Mutter von drei Kinder, bezog aus gesundheitlichen Gründen lange Zeit Hartz IV. Da die Wohnung, in der die Familie lebt, mit 99 Quadratmetern laut Hartz IV-Regelwerk aber 4 Quadratmeter zu groß für eine vier-köpfige Familie sei, beharrte das Jobcenter auf einen Umzug der jungen Mutter und ihren drei Kindern. Nach Angaben des Jobcenters, sei eine kleinere und günstigere Wohnung angemessener. Diese Aufgabe stellte sich mit den knappen Finanzen und drei Kindern jedoch besonders schwierig dar. Zudem hätte die Reduzierung auf 95 Quadratmeter die Folge mit sich gebracht, dass die Mutter kein eigenes Zimmer mehr gehabt hätte und im Wohnzimmer hätte schlafen müssen. Keinen eigenen Rückzugsort mehr zu haben, hätte sie psychisch sehr belastet.

Vom Jobcenter im Stich gelassen gefühlt

Über einen langen Zeitraum habe Frau Hölscher mit der zuständigen Sachbearbeiterin diskutiert – ohne Erfolg. All die Kraft wegen lächerlicher 4 Quadratmeter. Dann, als ihre Situation ausweglos erschien, bekam sie die erlösende Nachricht, dass ihr aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands, eine Erwerbsminderungsrente zustehe, die sie zusätzlich mit Wohngeld aufstocke. Folglich ist sie nicht mehr auf Hartz IV angewiesen, aber den menschlichen Umgang in den Jobcentern findet sie auch rückblickend unmöglich. Sie habe sich in der gesamten Zeit, in der sie Hilfe benötigt hätte, komplett im Stich gelassen gefühlt.

Kinder werden zu knapp berechnet

In ihren Augen ist die Leistung, die Hartz IV-Beziehern ausgezahlt wird, viel zu gering und gerade Kindern werde ein viel zu geringer Betrag zur Lebenserhaltung bemessen. Ihrer Meinung nach haben Kinder sogar einen wesentlich höheren Bedarf, als Erwachsene und die Berechnungen seien daher unrealistisch.

Durch körperliches Wachstum und Entwicklung wofür beispielsweise Babynahrung, Windeln, Kleidung und Schuhe von Nöten sind, aber auch Schule und Hobbys entstehen viel höhere Kosten als bei Erwachsenen. All ihre Söhne haben früher Fußball gespielt und obwohl es sich dabei um keinen besonders kostspieligen Sport handelt, mussten sie damit in dem Moment aufhören, als ihre Mutter anfing Hartz IV zu beziehen. Mit dem knapp bemessenen Regelsatz waren die Vereins- und Fahrtkosten sowie die angemessene Bekleidung nicht mehr zu stemmen. Glücklicherweise können nun alle drei Kinder wieder ihrer Leidenschaft nachkommen.