Jedes Jahr wieder Hartz IV

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Jedes Jahr wieder Arbeitslos. Ein Erlebnisbericht eines Betroffenen.

Diese Jahr wurde ich wieder im Oktober arbeitslos (wie jedes Jahr) und wieder bin ich 6 Wochen ohne Geld, nachdem ich den ganzen Sommer gearbeitet hatte. Wie jedesmal kommt es in den Übergängen von Job zu Arbeitslosigkeit zu Problemen mit Ämtern (Arbeitsamt / Sozialzentrum). Zunächst wird sich darum gestritten ob, wieviel und wie lange ich ALG I erhalte, wenn alle Bescheinigungen da sind wird mir auf "Hartz-IV-Niveau" aufgestockt. Das bis dahin schon einmal die Mietabbuchung zurückgekommen ist (mangels Deckung des Kontos) stört in den Ämtern niemand. Das man dann etwas später evt. aus der Wohnung gekündigt wird auch nicht, obwohl die wissen müßten das ich im März wieder bei der Fahrradfirma anfangen kann und das ohne Wohnung bestimmt nicht tue.

In der Arbeitsverhinderungsagentur sowie im Sozialzentrum ist man nur darauf aus soviel wie möglich dem jeweils anderen anzuhängen, niemand ist zuständig, jeder will erstmal von dem anderen Bescheide sehen, Vorschuß gibt es bei keiner Stelle und wenn die Wohnung dann weg ist oder man klauen gehen muß um nicht zu hungern, dann ist das eben so. Das ganze in so einem D***sstaat, der sich Sozialstaat schimpft, "Asozialer Staat" wäre der treffendere Ausdruck!

Das es mit Deutschland nie voran geht ist doch klar wenn schon in einem eigentlich zusammengelegtem Amt (Arbeitsamt und Sozialamt zu Sozialzentrum oder Job-Center), was auch noch im selben Haus ist nichts funktioniert und keiner mit dem anderen irgendwas abstimmt. Nicht mal z.B. Arbeitsbescheinigungen vom Chef werden genommen, er muß jedesmal 2 unterschiedliche Formulare ausfüllen mit dem gleichen Inhalt. Das nenne ich Behörden-ABM! Sinnloser geht es kaum noch.

Ein Schildbürgerstreich kommt selten allein, daher bekam ich auch noch immer keine Befreiung der Krankenkasse, bevor kein Bescheid vom Arbeitsamt vorlag. So kann ich auch nicht zu meiner Hausärztin, die wollte aber erst die 10 Euro Sinnlosgebühr haben bevor sie tätig werden wollte. Ich hatte die aber nicht und sagte das auch so. Um meine Gesundheit nicht zu gefährden muß
ich illegale Wege gehen.

Das die GEZ mich erst wieder mit dem Bescheid befreien will erwähne ich mal am Rande und das die Bank für jeden Rückläufer, der nicht eingelöst werden konnte 3 Euro von mir kassiert, obwohl doch das Arbeitsamt, bzw. das Sozialzentrum Schuld an meiner Zahlungsunfähigkeit ist auch. (Ein Leserartikel von Jörg L 04.11.2008)