Heizkostenzuschuss sollte laut Studie 500 Euro betragen

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Die Bundesregierung hat Anfang Februar einen Heizkostenzuschuss beschlossen. Seitens des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen wird der Zuschuss fรผr einkommensschwache Haushalte begrรผรŸt. Allerdings sei dieser deutlich zu niedrig angesetzt.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) kritisert den geplanten Heizkostenzuschuss. Statt 135 Euro fรผr Single-Haushalte und 175 Euro fรผr Zwei-Personen-Haushalte fordert der Verband durchschnittlich mindestens 500 Euro je Haushalt.

Studie zeigt hรถheren Bedarf

Die Forderung wird mit einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts fรผr Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) untermalt. Die Studie hatte eine Unterdeckung durch die steigenden Energiepreise von 500 Euro errechnet.

Anspruchsberechtigt sind alle Personen, die zwischen dem vierten Quartal 2021 und dem ersten Quartal 2022 (Heizperiode) in mindestens einem Monat Wohngeld oder Bafรถg-Leistungen bezogen haben. Hartz IV Haushalte sind von dem Zuschuss ausgeschlossen.

500 Euro pro Haushalt gefordert

“Die Berechnungsgrundlage fรผr die Entscheidung des Kabinetts ist nach wie vor intransparent und daher nicht nachvollziehbar. Der vzbv hat aufgrund aktueller Zahlen aus dem Jahr 2022 die Zusatzkosten auf durchschnittlich mindestens 500 Euro pro Haushalt berechnet”, erlรคutert Thomas Engelke, Leiter Team Energie und Bauen im vzbv.

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Eine Auswertung des Deutschen Instituts fรผr Wirtschaftsforschung hat nun diese 500 Euro als den zu erwartenden durchschnittlichen Kostenanstieg bestรคtigt. Je nach Energieeffizienzzustand des Gebรคudes und WohnungsgrรถรŸe kรถnnten die Kosten auch noch deutlich darรผber liegen.

75 Prozent hรถhere Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr

Das DIW Berlin verweist auf aktuelle Zahlen: So liege der durchschnittliche Endkundenpreis fรผr Gas am 21. Januar 2022 75 Prozent รผber dem Vorjahrespreis.

Zudem betrรคfe der Energiekostenanstieg Haushalte mit geringem Einkommen stรคrker. Sie mussten im Jahr 2021 7,9 Prozent des Haushaltseinkommens fรผr Heizkosten ausgeben, bei Haushalten mit mittlerem Einkommen seien dies 3,4 Prozent. Fรผr das Jahr 2022 liegen die Schรคtzungen des DIW Berlin deutlich darรผber.

Aussetzen der Strom- und Gassperren

Die Verbraucherzentralen fordern den Bundestag und Bundesrat dazu auf, den Heizkostenzuschuss zu erhรถhen. “Da der Zuschuss erst im Juni 2022 ausgezahlt werden soll, mรผssen Haushalte, die schon jetzt ihre Energierechnung nicht zahlen kรถnnen, geschรผtzt werden”, mahnt Engelke. Zudem mรผssten Gas- und Stromsperren bis zum 1. April 2022 ausgesetzt werden, damit Betroffene nicht in einer kalten Wohnung leben mรผssen.