Hartz IV: Über eine Million Arbeitsplätze durch Corona verloren

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Im Jahr 2020 hatte die Corona-Krise die Wirtschaft fest im Griff. Über eine Million Arbeitnehmer verloren ihren Arbeitsplatz trotz Kurzarbeitergeld und Unternehmenshilfen. Vor allem Minijobber sind akut betroffen.

Akuter Anstieg der Arbeitslosigkeit wegen Corona-Pandemie

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag geht hervor, dass 2020 über eine Million Menschen aufgrund der Corona-Pandemie ihren Arbeitplatz verloren haben. Insbesondere Minijobber waren demnach von den Stellenstreichungen betroffen. Etwa 526.000 geringfügig Beschäftigte und etwa 477.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz.

Besonders stark betroffen war das gastgewerbe mit fast 400.000 Kündigungen. In der Industrie verloren etwa 128.000 Arbeitnehmer ihre Jobs und in der Kunst- und Unterhaltungsbranche brachen 78.000 Minijobs weg.

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Kurzarbeit hilft nicht allen

In Kurzarbeit, für welche die Bundesagentur 2020 insgesamt 22,1 Milliarden Euro zahlte, befanden sich zwischenzeitig sechs Millionen Beschäftigte. Das sind 20 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Im März 2021 waren es 2,7 Millionen. Generell war die Zahl der Arbeitslosen im März saisonbedingt auf 2,83 Millionen zurückgegangen.

Die Linke warf der Bundesregierung „verfehlte Krisenpolitik“ vor. Da Minijobber keinen Anspruch auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld hätten, fielen die geringfügig Beschäftigten durch das Netz. Mit 70 Prozent seien davon besonders Frauen betroffen. Minijobs müssten daher in sozialversicherungspflichtige Anstellungen umgewandelt werden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte außerdem eine Verlängerung der maximalen Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld.

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Bild: Marc Bode / AdobeStock