Hartz IV-Studie: Schulabschluss entscheidet über beruflichen Erfolg

Lesedauer < 1 Minute

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) legt nahe, dass nur jene Jugendliche, die Kinder von Hartz IV-Empfängern sind, mittel- bis langfristig auf Sozialleistungen angewiesen sind, die über keinen oder einen geringen Schulabschluss verfügt.

Kinder von ALG II-Beziehern haben angebliche gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Wenn Sie denn über einen höheren Schulabschluss verfügen. Klingt wie eine Binsenweisheit, ist auch eine. Über sechseinhalb Jahre beobachtete das IAB den Werdegang von Kindern und Jugendlichen, selber kein Hartz IV bezogen, aber in Bedarfsgemeinschaften mit ihren Eltern oder einem Elternteil lebten und ein Berufsberatungsgebspräch der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch genommen haben.

Wenn sie denn einen guten Schulabschluss haben

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Jugendlichen, die in der Übergangszeit zwischen Schule und Job am längsten auf Hartz IV angewiesen sind, keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss haben. Bei dieser Gruppe sei das Risiko einer verstetigten Angewiesenheit auf Sozialleistungen sehr hoch. Die Studie weist jedoch auch darauf hin, dass der Bezug von ALG II aus diversen Gründen auch während der Schulzeit oder nach dem Beginn einer Ausbildung nötig sein kann.

Wenige Schulabgänger schaffen es nach längerem Hartz IV-Bezug in die Arbeitswelt

Die Berufsaussichten würden demnach nicht davon abhängen, ob die Eltern bereits auf ALG II angewiesen sind, sondern allein davon, wie gut der Schulabschluss der Jugendlichen ist. Allerdings ist die Gruppe derjenigen, die in der Übergangszeit lange ALG II beziehen und trotzdem einen guten Arbeitsplatz bekommen, sehr klein.

Strukturelle Bildungsumgebung von ALG II-Kindern bleibt unberücksichtigt

Was die Studie völlig unkommentiert lässt, sind die Gründe, die zu einem erfolgreichen Schul- und Ausbildungsabschluss führen oder diesen verhindern. Über Kinderarmut bei ALG II, der Benachteiligung beim Kindergeld und unzureichender Bildungsförderung von Kindern und Jugendlichen in ALG II-Familien schweigt sich die Studie aus.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

Wird geladen ... Wird geladen ...