Hartz IV: Panne bei ALG-II-Schecks

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Hartz IV-Bezieher müssen im Juli mit verspäteter Auszahlung rechnen

03.07.2014

Hartz IV-Leistungsberechtigte erhalten normalerweise am Monatsanfang eine Überweisung oder einen Scheck vom Jobcenter. Im Juli kam es jedoch insbesondere in den Regionen im Norden und Osten des Landes zu Problemen beim Scheck-Versand. Viele Hartz IV-Bezieher warten deshalb noch immer auf ihr Geld – mit gravierenden Folgen.

Hartz IV-Bezieher sind auf die pünktliche Auszahlung der Leistung angewiesen
Der Hartz IV-Regelsatz für einen Single-Haushalt beträgt derzeit 391 Euro. Davon müssen sowohl der alltägliche Bedarf wie Lebensmittel und Drogerieartikel als auch Anschaffungen wie eine ein neuer Staubsauger und Haushaltsartikel bezahlt werden. Auf Kinobesuche und andere Freizeitaktivitäten verzichten Menschen, die auf Arbeitslosengeld II (ALG II) angewiesen sind in der Regel. Denn das Geld vom Amt reicht hinten und vorne nicht.

Wenn das Jobcenter die Leistung verspätet auszahlt, hat das deshalb dramatische Folgen. Denn von dem ohnehin zu geringeren Regelsatz ist am Monatsende meist nicht übrig. Im schlimmsten Fall haben die Betroffenen keinen Cent mehr in der Tasche und sind nicht in der Lage, sich etwas zu essen zu kaufen. Dennoch kommt es immer wieder zu einer verspäteten Leistungsauszahlung.

Wie die Online-Ausgabe des „Tagesspiegel“ berichtet, ist genau das im Juli im großen Stil passiert. So warten vor allem im Norden und Osten des Landes viele Hartz IV-Bezieher immer noch auf ihr Geld. Betroffen sind Personen, die ihr Geld nicht in Form einer Überweisung, sondern einen Scheck vom Jobcenter erhalten, den sie bei der Deutschen Post einlösen können. Genau wie die Banküberweisungen sollten aber auch die Schecks spätestens am Ersten eines jeden Monats bei den Leistungsbeziehern ankommen.

Betroffene Hartz IV-Bezieher sollten auf Vorschuss vom Jobcenter bestehen
„Es gab ein Problem mit der Zustellungen der Schecks“, bestätigte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) gegenüber der Online-Ausgabe der Zeitung. Es sei aber nicht bekannt, wie viele Menschen davon betroffen sind. „Wir haben die Informationen ordnungsgemäß an die Postbank übermittelt, diese hat sie auch korrekt verarbeitet“, sagte die BA-Sprecherin. „Doch beim anschließenden Druck und der Kuvertierung gab es offenbar Probleme.“

Wann die betroffenen Hartz IV-Bezieher ihr Geld im Juli bekommen ist unklar. Bei einem ähnlichen Fall im Jahr 2012 gewährten die meisten Jobcenter Vorschüsse. Die derzeit Betroffenen sollten sich in jedem Fall an ihr zuständiges Jobcenter wenden und auf einen Vorschuss bestehen. Weigert sich das Amt dennoch, sollte ein Rechtsanwalt konsultiert werden. Dies ist für Hartz IV-Bezieher im Rahmen der Beratungs- und Prozesskostenhilfe normalerweise kostenlos. (ag)

Bild: Birgit H / pixelio.de