Hartz IV: Die Lügen der Statistik

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Hartz IV- die neue Armut

Gute Konjunktur, weniger Arbeitslosigkeit und doch mehr Armut. Der neue Niedriglohnsektor macht es möglich

Hauptsache die Arbeitslosenzahlen gehen runter, könnte die Aussage der Bundesregierung aus SPD und CDU/CSU lauten. Gestern war es die Topmeldung und Print und TV Medien. Die Arbeitslosenzahlen seien enorm gesunken; um rund 820.000 Menschen. Laut Statistik sind 3,9 Millionen Menschen ohne Arbeit (9,5 Prozent). Doch die Realität ist eine andere. Im April diesen Jahres lag die Hartz IV Quote bei 5,2 Millionen Menschen. Wie passt das zusammen?

Ganz einfach, indem rund die Hälfte aller Hartz IV Empfänger zwar einer Beschäftigung nachgehen, aber weniger verdienen, als der Minimum- Satz Hartz IV und deshalb ergänzendes ALG II beantragen müssen. Unter den Sozialleistungsempfängern, die von Hartz IV betroffen sind und dennoch einer sozialpflichtigen Beschäftigung nachgehen sind "Ein-Euro-Jobber" und Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Selbst die Bundesagentur spricht davon, dass dieser Trend nicht abreißt. BA-Vorstand Heinrich Alt sagte: "Darüber hinaus spielt aber auch eine Rolle, dass die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter, die Arbeitslosengeld II beziehen, deutlich zunimmt". Und noch eine schlechte Nachricht, von den 3,9 Millionen Erwerbslosen, sind zwei Drittel auf das Arbeitslosengeld II angewiesen. Der Trend geht auch zum Zweitjob für Vollzeit- Beschäftigte: Viele Angestellte sind nebenher tätig: Rund 1,95 Millionen haben noch einen Minijob.

Die gute Konjunktur bringt zwar mehr Arbeitsplätze, doch diese werden von Zeitarbeit und Niedriglohn bestimmt. So wird es ohne gesetzliche Mindestlöhne eine Vermehrung der "prekären" Beschäftigung geben. Aber Hauptsache die Arbeitslosenquote stimmt. (03.05.07)

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Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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