Der Kindersofortzuschlag steigt ab 2025

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Ein Tropfen auf dem heiรŸen Stein, der ursprรผnglich der Auftakt zu einer wirksamen Kindergrundsicherung werden sollte, ist der 2022 eingefรผhrte Kindersofortzuschlag.

Dieser soll, so wird das Gesetz begrรผndet, eine Ergรคnzung sein, die unabhรคngig ist von der geltenden Hรถhe der Regelbedarfe sowie anderer Bedarfe.

2025 werden es 25 Euro pro Monat

Seit dem 1. Juli 2022 erhalten von Armut betroffene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 20 Euro pro Monat zusรคtzlich, 2025 sollen es 25 Euro werden.

Betroffen sind rund 2,9 Millionen Kinder. Pro Jahr stehen einer armen Familie mit zwei Kindern damit 480 Euro zusรคtzlich zur Verfรผgung.

Experten aus Sozialverbรคnden, die sich mit Kinderarmut auskennen, kritisierten den Kindersofortzuschlag seit seiner Einfรผhrung als zu niedrig.

Wer hat Anspruch auf den Kindersofortzuschlag?

Diesen Zuschlag bekommen Kinder aus Familien, die bestimmte Sozialleistungen beziehen wie Bรผrgergeld / Grundsicherung, also Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II oder dem Sozialgesetzbuch XII.

AuรŸerdem erhalten ihn diejenigen, die Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, ergรคnzende Leistungen zum Lebensunterhalt bekommen, oder einen Anspruch auf Kinderzuschlag haben.

Beim Bรผrgergeld beziehen ihn Kinder, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben oder Jugendliche ab 15 Jahren, die selbst hilfebedรผrftig sind. Das sind Kinder und Jugendliche der Regelbedarfsstufe Drei bis Sechs, also bis zum Alter von 17 Jahren sowie Volljรคhrige in Einrichtungen.

Muss der Kindersofortzuschlag beantragt werden?

Wer bereits den Kinderzuschlag oder andere spezifische Sozialleistungen bezieht, muss keinen gesonderten Antrag fรผr den Kindersofortzuschlag stellen. Ziel war es von Anfang an, dass der Sofortzuschlag unbรผrokratisch ausgezahlt wird.

Der Kindersofortzuschlag gilt auch รผber dem Bรผrgergeld

Sowohl Bรผrgergeld-Bezieher wie Familien, die gering verdienen, aber deutlich รผber dem Bรผrgergeld leben, haben Anspruch auf den Kindersofortzuschlag.

Dieser wird zusรคtzlich zum Kinderzuschlag ausgezahlt. Den Kinderzuschlag bekommen Familien, deren Einkommen รผber dem Existenzminimum liegt, aber immer noch knapp ist. Diese Familien haben zwar ausreichend Einkommen, um fรผr sich selbst zu sorgen, fรผr die gesamte Familie reicht es aber gerade so eben.

Der Kinderzuschlag kann bis zu 292 Euro pro Kind betragen.

Steigende Kinderarmut

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft nennt erschreckende Zahlen: โ€žDie Kinderarmut in Deutschland ist weiter auf einem skandalรถsen Niveau: 2,88 Millionen Kinder und Jugendliche, die jรผnger als 18 Jahre sind, gelten als armutsgefรคhrdet.โ€œ

Materielle Armut fรผhrt zu psychischen Problemen

Der finanzielle Mangel ist dabei nur ein Teil des Problems. Das Robert Koch-Institut (RKI) stellte feste, dass Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigen Einkommen im Vergleich zu Gleichaltrigen aus Familien mit mittlerem und hohem Einkommen deutlich hรคufiger psychische Auffรคlligkeiten zeigen.

Kinderarmut bedeutet schlechtere Bildungschancen

Kinder aus armen Familien sind finanziell benachteiligt. Doch auch der Zugang zum kulturellen Leben wird ihnen schwerer gemacht, und sie haben weniger Mรถglichkeiten zur digitalen Teilhabe.

Aus ungleichen Chancen folgen im Schnitt schlechtere Schulabschlรผsse, und aus diesen werden schlechtere Voraussetzungen fรผr Ausbildung, Beruf und Arbeit.