Bündnis fordert soziale, gesundheitliche und ökologische Ernährungswende

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Gestern haben 15 Dachorganisationen, Verbände und Fachgesellschaften aus Gesundheit, Sozialem, Ernährung und Umwelt zehn Kernforderungen an die kommende Bundesregierung gestellt, das Ernährungssystem in Deutschland zu reformieren. So soll Ernährung sozialer, gesünder sowie klima- und umweltschonender werden. Dazu gehört es auch, Menschen in Hartz IV und Armut eine ausgewogenere Ernährung finanziell zu ermöglichen. Zu den Unterzeichnern gehören der WWF Deutschland, der Paritätische Gesamtverband, Medizin- und Ernährungsverbände.

Ungesund, unsozial und höchst klima- und umweltschädlich

In seiner aktuellen Form stellt unser Ernährungssystem die planetaren und gesellschaft­lichen Belastungsgrenzen zunehmend auf die Probe“, so beginnt der Appell an die Politik. Nicht nur Umwelt und Klima seien an der Belastungsgrenze, sondern insbesondere auch die soziale Gerechtigkeit und gesundheitliche Belastung insbesondere von Menschen in Armut, steige immer weiter, aufgrund teurer Lebensmittel und steigender Preise.

„Eine gesunde und nachhaltige Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein“, sagte Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband. Daher liegt dem Bündnis eine sozial gerechte Finanzierung der Ernährungswende am Herzen.

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Zehn Forderungen für eine gerechtere und umweltschonendere Ernährungspolitik

Neben der Einrichtichtung einer Zukunftskommission Ernährung zur Entwicklung eines leitbildes für Ernährungspolitik bis 2022 und der Erarbeitung einer Ernährungsstrategie, welche die Bereiche Gesundheit, Soziales, Umwelt und Tierwohl umfasst, sowie bessere Beschäftigungsverhältnisse in der Lebensmittelproduktion berücksichtigt. Außerdem müsse auch bei der Ausbildung pädagogischer und gastgewerblicher Berufe ein stärkeres Augenmerk auf Ernährungskompetenz gelegt werden.

Diese Ernährungspolitik solle sozial gerecht gestaltet werden, wofür verhindert werden müsse, dass die gesellschaftliche Ungleichheit verstärkt werde. Die Sozialleistungen müssten so angepasst werden, dass sich auch einkommensschwache Menschen, eine gesunde Ernährung leisten können. Auch solle die Ernährungswende durch eine Anpassung der Lebensmittelbesteuerung unterstützt werden. Schließlich müsse die nachhaltige Produktion von Obst und Gemüse gefördert und Lebensmittelwerbung, welche sich an Kinder richtet, gesetzlich reguliert werden.

Öffentliche Einrichtungen und ihre Kantinen sollen nach Vorstellung des Bündnisses Vorreiter für eine nachhaltige und gesunde Ernährung und bei der Schaffung von Märkten für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen sein. In Kitas, Schulen, Betrieben, Krankenhäusern, Pflege- sowie Senioren- und Rehabilitationseinrichtungen solle verstärkt auf gesundheitsfördernde, ausgewogene Ernährung gesetzt werden. Bild: exclusive-design / AdobeStock

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