Auf der Suche nach einem neuen Namen für Hartz IV

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Auf der Suche nach einem neuen Namen für Hartz IV: Zum siebten Jahrestag der „Agenda 2010“-Rede: Hartz IV heißt jetzt Grusi-S.: Auch Amtskürzel AGH für Arbeitsgelegenheiten absolut unerwünscht.

Ende Januar 2010 wurde in den Medien über die Suche der Bundesarbeitsministerin, Ursula von der Leyen (CDU), nach einem neuen Namen für „Hartz IV“ berichtet. Es sei „absolut wünschenswert, dass auf die Dauer das Wort Hartz IV verschwindet“.2 Schon ihr Vorvorvorgänger im Amt, Franz Müntefering (SPD), wollte das. Noch vor Inkrafttreten des SGB II am 1. Januar 2005 forderte er, Hartz zu enthartzen.

In der BILD-Zeitung kündigte der damalige SPD-Vorsitzende (laut Spiegel- Online) an: „Die SPD werde die Formulierung ‚Hartz-Gesetze’ nicht mehr verwenden. Es sei ‚kein Zufall, sondern Absicht’, dass der Name Hartz in öffentlichen Reden nicht mehr erwähnt werde.“

Anlässlich des siebten Jahrestages der „Agenda 2010“-Rede des siebten Bundeskanzlers, Gerhard Schröder (SPD), am kommendenden Sonntag wird hier der politisch korrekte neue amtliche Name für Hartz IV präsentiert:

14. März 2010: Hartz IV heißt jetzt Grusi-S
Hartz IV, die weit verbreitete Kurzbezeichnung des „Sozialgesetzbuch Zweites Buch – Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)“, wird damit durch eine aus der amtlichen Bezeichnung des SGB II abgeleitete Kurzbezeichnung ersetzt: Grusi-S, „Grundsicherung für Arbeitsuchende“. Das angehängte „S“ wurde nicht wegen des sehr häufig zu lesenden Doppel-s in „Arbeitsuchende“ gewählt. Und auch die Konfektionsgröße „S“ (small), obwohl passend, war nicht entscheidend. Statt des naheliegenden „A“ („Arbeitsuchende) wurde das „S“, der siebte Buchstabe in „Arbeitsuchende“ oder der erste in „suchende“, gewählt, da das „A“ bereits in „Grusi-A“, „Grundsicherung im Alter“ verwendet wird. Eine andere politisch korrekte Bezeichnung für Hartz IV, mexmin oder mExMin („menschenwürdiges Existenzminimum“), kann derzeit, wegen der damit verbundenen Irreführung (siehe Bundesverfassungsgerichts-Urteil vom 9. Februar 2010) noch nicht eingeführt werden. Auch die amtliche Abkürzung AGH für „Arbeitsgelegenheiten“ (insbesondere Ein-Euro-Jobs) gilt in Regierungskreisen als absolut unerwünscht. Das Kürzel AGH steht seit dem 24 Oktober 2009 um 2:15 Uhr für das lenkende Dreigestirn „Angela, Guido und Horst“. (Büro für absurde Statistik Bremen, 15.03.2010)