ALG II Weihnachtstränen

Weihnachtstränen! Sie sagen "Übertreibung" ? Nein ganz bestimmt nicht. Viele viele Kinder und allein stehende Elternteile werden dieses Weihnachten auch Tränen verlieren. Denn was kann schlimmer sein, als den eigenen Kindern nicht einmal ganz kleine Wünsche erfüllen zu können. Das treibt selbst hart gesottenen Kerlen Tränen ins Gesicht. Aber wen juckt es denn schon ?

Die Armut in Deutschland hat einen Rekordstand erreicht und weitet sich immer intensiver aus. Die Politiker der großen Koalition predigen Sparsamkeit und Pflichtbewusstsein aber gönnen sich selbst unzählige Vergünstigungen. Es ist völlig unbedeutend, dass Frau X ihrem Sohn nicht einmal ein kleines Spielzeug zu Weihnachten kaufen kann. Der Regelsatz ist im Dezember schon durch den Weihnachtsbaum und dem Festessen völlig aufgebraucht. Und ganz nebenbei : Frau X raucht nicht und trinkt auch keinen Alkohol.

Woher also noch das Geld für ein Geschenk nehmen ? Von den 207,-€ Regelsatz für Kinder bis 14 Jahre ? Nein. Frau X musste schon neue Stiefel für 65,-€ davon kaufen, was sie eigentlich gar nicht konnte. Sollen diese Stiefel jetzt das Weihnachtsgeschenk darstellen ? Stiefel, die er so oder so benötigt ? Früher gab es bei Sozialhilfe ja wenigstens noch eine kleine Weihnachtsbeihilfe. Und jetzt ? Heute gibt es außer traurige Augen keine Möglichkeit, wenigstens dem Kind ein Geschenk zu gönnen. Da stellt sich doch die Frage: "Waren Politiker keine Kinder ?" Können sie nicht verstehen, dass sich gerade Kinder Weihnachten besonders auf Geschenke freuen ? Es muss ja kein großes Geschenk sein, obwohl man ehrlich sagen muss, dass der Neid unter den Kindern schon sehr bedenklich ist. Arm und Reich werden in Deutschland wahrlich vom Staat geschaffen.

Immer wieder kann und muss man beobachten, welche Not es auch in Deutschland gibt. Leidtragende sind aber immer häufiger unsere Kinder. Nicht weil die Eltern saufen oder unverantwortlich mit dem Geld umgehen, sondern weil der Staat die Grundlagen eines Sozialstaates abschafft und sich mit eklatant faulen Rechtfertigungen aus der Verantwortung zieht. Mit dem Gesetz U25 hat er eindeutig bewiesen, wie man sich der Verantwortung entledigen kann und zusätzliche Belastungen auf die Eltern oder auch Tafeln verschieben kann. Die Sach und Lebensmittelspenden, die wir Alle für arme Länder sammelten, können wir bereits jetzt schon selbst gebrauchen. Wie sagte eine nette Userin so schön : "Kinderarmut ist, wenn man wegen einem Riss in der Hose, einen verzweifelten Wutausbruch bekommt ! Und soweit sind wir bereits jetzt schon."

Fragt doch mal unsere hohen Damen und Herren (die übrigens auch aus Steuergeldern finanziert werden), was ihre Kinder zu Weihnachten bekommen ? Ach nein, lieber doch nicht. Angela hat ja keine Kinder und lebt bestimmt sehr sparsam mit ihrem neuen Dienstwagen !

Ein Leserbeitrag von Detlef Rochner, 01.12.06

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