Derzeit kommen von allen Seiten Vorschlรคge bezรผglich der neuen Hartz IV- Reform. Nachdem bereits die SPD und CDU ihre Konzepte prรคsentiert haben, meldet sich nun auch die FDP zu Wort.
Zuverdienst-Regelungen mรผssen entschรคrft werden
Die FDP ist der Ansicht, dass generell die einzelnen Leistungen besser aufeinander abgestimmt sein mรผssen. Auf diese Weise will sie das System sozialer Sicherung รผbersichtlicher machen.
Weiter sieht die FDP vor, die Zuverdienst-Regelungen zu entschรคrfen. Hรคufig bleibe Hartz IV-Beziehern von einem zusรคtzlich verdienten Euro nรคmlich nichts รผbrig. In einigen Fรคllen bedeutet mehr Arbeit am Ende sogar weniger Nettoeinkommen, als ohne einen zusรคtzlichen Job. Damit gehe der Anreiz, sich neben Hartz IV etwas dazuverdienen zu wollen, vรถllig verloren. Das dรผrfe nach Auffassung der FDP nicht so bleiben. Derzeit lohne es sich hรคufig nicht, aus einem Minijob herauszuwachsen und der finanziellen Selbststรคndigkeit somit nรคher zu kommen.
Mehr Arbeit muss zu mehr Geld fรผhren
Daher bedarf es einer รnderung der Zuverdienst-Regel geben. Diese mรผsse dafรผr sorgen, dass mehr Arbeit auch tatsรคchlich zu mehr Geld fรผhre. Die FDP sieht zwar vor, an dem derzeitigen monatlichen Freibetrag von 100 Euro festzuhalten. Dennoch sollte der eigene Zuverdienst mit mehr Arbeit wachsen. Die FDP stellt es sich so vor, dass die Anrechnung bei einem Zuverdienst bis 400 Euro bei 80 Prozent liegt und bei steigendem Verdienst sinkt. Bei Betrรคgen รผber 700 Euro dรผrfe der Abzug nur noch bei 60 Prozent liegen. Der eingezogene Zuverdienst solle also nicht, wie bisher, mit steigendem Einkommen wachsen, sondern sinken.
Schonvermรถgen soll erhรถht werden
Auch das Schonvermรถgen will die FDP erhรถhen. Bisher mรผssen Hartz IV-Bezieher zunรคchst ihre Ersparnisse aufbrauchen, bevor sie Leistungen zugesprochen bekommen. Die FDP sieht vor, dass diejenigen, die vor ihrer Zeit der Arbeitslosigkeit Vorsorgen getroffen haben, nicht schlechter dastehen, als diejenigen, die diese Bemรผhungen niemals angestrebt haben.
Und wie positioniert sich die FDP zum Thema Sanktionen? Grundsรคtzlich will die FDP die Sanktionen nicht verรคndern, jedoch etwas abmildern. So sollen Sanktionierungen zum Beispiel wieder aufgehoben werden, wenn jemand ein Versรคumnis rechtzeitig nachgeholt habe.
Dass Politiker viel erzรคhlen, ist nichts Neues. Leider ist die Hoffnung, dass nach all diesem Gerede auch tatsรคchlich eine verbesserte Lebenssituation folgt, bei dem Groรteil der Hartz IV-Bezieher nicht groร.ย Jeder mischt sich ein und gelobt Verรคnderungen, nichts passiert und am Ende bleibt alles beim Alten. Politiker geben an, Verstรคndnis fรผr Hartz IV-Bezieher zu haben und wissen im Grunde nichts รผber sie und ihre Situation. Schon gar nicht, was es bedeutet, mit so wenig Geld zu รผberleben oder fรผr ein minimales Einkommen zu arbeiten, welches einem nicht mal vollstรคndig ausgezahlt wird.
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