Weniger Steuer, mehr Rente: Diese Freibeträge nutzen

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Mit diversen Freibeträgen können Rentner ihre Steuererklärung optimieren und ihren zu versteuernden Betrag erheblich senken.

Der persönliche Rentenfreibetrag

Die Rente wird im ersten und zweiten Jahr des Bezugs mit dem Besteuerungsanteil besteuert. Im zweiten vollen Jahr wird der persönliche Rentenfreibetrag ermittelt, dieser bleibt zeitlebens unverändert steuerfrei.

Ab dem dritten Rentenjahr wird die Rente dann voll besteuert, abzüglich des Rentenfreibetrags und des Werbungskosten-Pauschbetrags.

Versorgungsfreibetrag für Beamte und Werksrentner

Der Versorgungsfreibetrag gilt für Pensionen und Betriebsrenten aus Direktzusage und aus der Unterstützungskasse. Genauso wie der Rentenfreibetrag wird der Versorgungsfreibetrag in den kommenden Jahren schrittweise gesenkt.

Beginnend mit dem Jahr 2023 wird es beim Versorgungsfreibetrag noch bis zum Jahr 2058 dauern, bis die Versorgungsbezüge in voller Höhe steuerpflichtig sind.

Versorgungsfreibeträge Stand 2023

Wenn man 2024 in den Ruhestand geht, beträgt der Versorgungsfreibetrag zeitlebens 13,6 %. Dabei darf er höchstens 1020 Euro betragen. Hinzu kommt der Zuschlag von 306 Euro und der Werbungskosten-Pauschbetrag von 102 Euro, was zu einem steuerfreien Betrag von 1428 Euro führt. Ein Leben lang.

Jahr des Versorgungs­beginns Versorgungs­freibetrag Versorgungs­freibetrag Zuschlag zum Versorgungs­freibetrag jährlich
Prozentsatz Höchstbetrag jährlich
bis 2005 40,00% 3.000€ 900€
2006 38,40% 2.880€ 864€
2007 36,80% 2.760€ 828€
2008 35,20% 2.640€ 792€
2009 33,60% 2.520€ 756€
2010 32,00% 2.400€ 720€
2011 30,40% 2.280€ 684€
2012 28,80% 2.160€ 648€
2013 27,20% 2.040€ 612€
2014 25,60% 1.920€ 576€
2015 24,00% 1.800€ 540€
2016 22,40% 1.680€ 504€
2017 20,80% 1.560€ 468€
2018 19,20% 1.440€ 432€
2019 17,60% 1.320€ 396€
2020 16,00% 1.200€ 360€
2021 15,20% 1.140€ 342€
2022 14,40% 1.080€ 324€
2023 14,00% 1.050€ 315€
2024 13,60% 1.020€ 306€
2025 13,20% 990€ 297€
2026 12,80% 960€ 288€
2027 12,40% 930€ 279€
2028 12,00% 900€ 270€
2029 11,60% 870€ 261€
2030 11,20% 840€ 252€
2031 10,80% 810€ 243€
2032 10,40% 780€ 234€
2033 10,00% 750€ 225€
2034 9,60% 720€ 216€
2035 9,20% 690€ 207€
2036 8,80% 660€ 198€
2037 8,40% 630€ 189€
2038 8,00% 600€ 180€
2039 7,60% 570€ 171€
2040 7,20% 540€ 162€
2041 6,80% 510€ 153€
2042 6,40% 480€ 144€
2043 6,00% 450€ 135€
2044 5,60% 420€ 126€
2045 5,20% 390€ 117€
2046 4,80% 360€ 108€
2047 4,40% 330€ 99€
2048 4,00% 300€ 90€
2049 3,60% 270€ 81€
2050 3,20% 240€ 72€
2051 2,80% 210€ 63€
2052 2,40% 180€ 54€
2053 2,00% 150€ 45€
2054 1,60% 120€ 36€
2055 1,20% 90€ 27€
2056 0,80% 60€ 18€
2057 0,40% 30€ 9€
2058 0,00% 0€ 0€

Der Altersentlastungsbetrag

Der Altersentlastungsbetrag begünstigt alle Alterseinkünfte, die nicht Rente oder Pension sind. Unter diese Einkünfte fallen Einkünfte aus Vermietung, Kapitalvermögen, Selbstständigkeit, private Veräußerungsgeschäfte und Riester-Renten.

Die Höhe des Altersentlastungsbetrags ist abhängig vom Geburtsjahr. Der Altersentlastungsbetrag wird von der Summe der Einkünfte abgezogen, danach ergibt sich der Gesamtbetrag der Einkünfte.

Der Altersentlastungsbetrag steht dem Steuerpflichtigen nach Vollendung seines 64. Lebensjahres zu.

Geburtsjahrgang Das auf die Vollendung des 64. Lebensjahres folgende Kalenderjahr
Altersentlastungsbetrag
Altersentlastungsbetrag
in % der Einkünfte Höchstbetrag
1940 2005 40,0 % 1.900€
1941 2006 38,4 % 1.824€
1942 2007 36,8 % 1.748€
1943 2008 35,2 % 1.672€
1944 2009 33,6 % 1.596€
1945 2010 32,0 % 1.520€
1946 2011 30,4 % 1.444€
1947 2012 28,8 % 1.368€
1948 2013 27,2 % 1.292€
1949 2014 25,6 % 1.216€
1950 2015 24,0 % 1.140€
1951 2016 22,4 % 1.064€
1952 2017 20,8 % 988€
1953 2018 19,2 % 912€
1954 2019 17,6 % 836€
1955 2020 16,0 % 760€
1956 2021 15,2 % 722€
1957 2022 14,4 % 684€
1958 2023 14,0 % 665€
1959 2024 13,6 % 646€
1960 2025 13,2 % 627€
1961 2026 12,8 % 608€
1962 2027 12,4 % 589€
1963 2028 12,0 % 570€
1964 2029 11,6 % 551€
1965 2030 11,2 % 532€
1966 2031 10,8 % 513€
1967 2032 10,4 % 494€
1968 2033 10,0 % 475€
1969 2034 9,6 % 456€
1970 2035 9,2 % 437€
1971 2036 8,8 % 418€
1972 2037 8,4 % 399€
1973 2038 8,0 % 380€
1974 2039 7,6 % 361€
1975 2040 7,2 % 342€
1976 2041 6,8 % 323€
1977 2042 6,4 % 304€
1978 2043 6,0 % 285€
1979 2044 5,6 % 266€
1980 2045 5,2 % 247€
1981 2046 4,8 % 228€
1982 2047 4,4 % 209€
1983 2048 4,0 % 190€
1984 2049 3,6 % 171€
1985 2050 3,2 % 152€
1986 2051 2,8 % 133€
1987 2052 2,4 % 114€
1988 2053 2,0 % 95€
1989 2054 1,6 % 76€
1990 2055 1,2 % 57€
1991 2056 0,8 % 38€
1992 2057 0,4 % 19€
1993 2058 0,0 % 0€

Werbungskosten-Pauschbetrag

 

Werbungskosten für Rentner/innen sind Ausgaben, die zum Erwerb, zur Sicherung und zum Erhalt Ihrer Renten dienen. Dazu gehört Folgendes:

  • Kosten, die Ihnen durch die Beantragung Ihrer Rente entstanden sind wie Rechtsberatungs- oder Prozesskosten
  • Kreditzinsen für die Nachzahlung von Rentenversicherungsbeiträgen
  • Kontoführungsgebühren
  • Gewerkschaftsbeiträge
  • Kosten für eine/n Renten- oder Versicherungsberater/in inkl. Fahrtkosten dorthin
  • Kosten für eine Beratung in Steuerfragen, beispielsweise durch die VLH (nur für Anlage R)

Sonderausgaben für Vorsorgeaufwand

In der “Anlage Vorsorgeaufwand” können Rentner Kranken- und Pflegeversicherung als Sonderausgaben angeben. Sie erhalten einen Krankenversicherungszuschuss, der vom Rentenversicherungsträger gezahlt wird. Spenden können ebenfalls als Sonderausgaben abgesetzt werden, wichtig ist, dass alle Spendenquittungen als Nachweis vorhanden sind. Wenn keine Spenden getätigt wurden und man sonst keine Sonderausgaben gehabt hat, zieht das Finanzamt eine Pauschale von 36 Euro ab.

Außergewöhnliche Belastungen

Für kranke und pflegebedürftige Menschen fallen oft außergewöhnliche Belastungen an, die das zu versteuernde Einkommen ebenfalls senken können. Zu den Belastungen zählen die Unterbringung in einem Pflegeheim, Aufträge an Handwerker oder die Beschäftigung einer Haushaltshilfe. Krankheitskosten wie Medikamente, Brille oder Zahnersatz können zusätzlich geltend gemacht werden.

Arbeiten in einem Minijob

Viele Rentner bessern Ihre Bezüge über Tätigkeiten neben der Rente auf. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, können sie dies über einen Minijob tun. Der Vorteil des Minijobs ist, dass er als Einnahme nicht versteuert werden muss.

Der Grundfreibetrag

Wenn Rentner mit den Freibeträgen, abziehbaren Kosten und Pauschalen unter dem steuerlichen Grundfreibetrag von 11.784 Euro liegen, dann müssen keine Steuern gezahlt werden. Sind sie verheiratet, gilt der Grundfreibetrag von 23.208 Euro.