Trotz höherem Einkommen sinkt die Rente

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2025 bekommen Sie für Ihre Beiträge später weniger Rente als im letzten Jahr. Der Grund dafür ist das gestiegene Durchschnittsentgelt. Sie müssen also erheblich mehr verdienen als zuvor, um einen vollen Rentenpunkt zu erhalten.

Wir erklären Ihnen, worum es geht, was Sie tun können, um trotzdem Ihre Rente zu erhöhen und worauf Sie jetzt achten müssen.

Die Rentenpunkte

Wer ein bestimmtes Einkommen erreicht und damit auch die entsprechenden Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, der bekommt einen Rentenpunkt (Entgeltpunkt).

Wenn Sie unter dieser Grenze liegen, wird der entsprechende Bruchteil eines vollen Rentenpunktes berechnet. Liegen Sie über diesem Durchschnittsentgelt, dann werden Ihnen mehr Rentenpunkte angerechnet, bis zu zwei davon sind möglich.

Die Einkommensgrenze ist gestiegen

Die Höhe dieses gesetzten Durchschnittsentgelts bezieht sich auf die Entwicklung der Löhne. Da diese gestiegen sind, wurde auch die Schwelle angehoben, die Sie überschreiten müssen, um einen vollen Entgeltpunkt zu erhalten.

Über 5.000 Euro mehr für einen Rentenpunkt

Sie müssen als Versicherter in diesem Jahr exakt 50.493 Euro pro Jahr brutto verdienen, um einen Entgeltpunkt zu erhalten. Das sind 4.207,75 Euro pro Monat. 2024 lag der Wert noch bei 45.358 Euro in Westdeutschland, und bei 44.732 Euro in Ostdeutschland.

Der Wert der Rentenpunkte gleicht das nicht aus

Zwar steigt ab Juli 2025 auch der Wert eines Entgeltpunktes, doch dies gleicht die tausende Euro, die Sie jährlich mehr verdienen müssen, um diesen zu erhalten, bei weitem nicht aus. 2025 wird der Wert eines Rentenpunktes bei 40,79 Euro liegen, und im letzten Jahr waren es 39,32 Euro.

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Was können Sie tun?

Die Berechnung der Rentenpunkte folgt einem festen gesetzlichen Schlüssel, und insofern ist es kaum sinnvoll, juristisch dagegen vorzugehen. So bliebt Ihnen als Renteneinzahler eine Prüfung Ihrer persönlichen Situation, um zu gucken, ob Sie Ihre Rentenbeiträge verbessern können.

Ist Ihr Gehalt angemessen?

Das Durchschnittsentgelt für die Rentenpunkte steigt, weil die Gehälter gestiegen sind. Vergleichen Sie deshalb, ob Ihr Gehalt in Ihrer Branche angemessen ist, oder ob nicht eine Erhöhung fällig wäre.

Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber auch über eine Gehaltsanpassung, und diese können Sie mit der allgemeinen Entwicklung ebenso begründen wie mit der Dauer Ihrer Tätigkeit im Unternehmen.

Betriebliche Altersvorsorge

Neben der gesetzlichen Rente ist die betriebliche Altersvorsorge die zweite Säule des deutschen Rentensystems. Prüfen Sie, wie diese in Ihrem Unternehmen geregelt ist und suchen Sie die Unterstützung der kostenlosen Rentenberatung bei Sozialverbänden, um eine mögliche Erhöhung einzufordern.

Private Altersvorsorge

Wenn die gesetzliche und betriebliche Rente voraussichtlich nicht ausreichen, um den Lebensabend zu sichern, dann können Sie dies ergänzen durch private Altersvorsorge, die Riester- oder Rürup-Rente, möglicherweise auch durch Investition in ein Sparvermögen.

Die Rentenlücke schließen

Vor allem aber müssen Sie Ihren gesetzlichen Rentenanspruch erst einmal kennen. Wenn Sie Ihre voraussichtlichen Rentenansprüche mit Ihrem letzten Nettoverdienst vergleichen, bekommen Sie einen Überblick, wie viel Geld Ihnen im Ruhestand fehlen wird, was Sie also auffüllen müssen.

Tauschen Sie sich aus und lassen sich beraten

Es reicht aber nicht, sich auf eigene Berechnungen zu verlassen und allein vor sich hin zu grübeln. Möglicherweise und sogar sehr wahrscheinlich haben Sie bei Ihrer eigenen Kalkulation einige Punkte übersehen. Denn das Rentensystem ist komplex und enthält eine Fülle von Details, die selbst Rentenexperten mühsam recherchieren müssen.

Lassen Sie sich durch Fachleute beraten und tauschen Sie sich mit Ihrer Familie, Ihren Freunden und Ihren Arbeitskollegen aus. Sie müssen bei Plänen zur Altersvorsorge nicht das Rad neu erfinden, denn viele Millionen Menschen stellen sich die gleichen Fragen.