Schuldner sollten keine Ratenzahlung mit Lohnabtretung vereinbaren, wenn ein Inkasso-Unternehmen dazu drรคngt. Die Folgen kรถnnen fรผr den Betroffenen fatal sein. Nicht nur das Guthaben wird dann aufgebraucht, sondern auch neue Schulden produziert.
Viele Betroffene haben sich beschwert
Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt Schuldner vor einer Ratenzahlung mit Lohnabtretung. Eine Klausel ermรถglicht ermรถglicht nรคmlich Inkasso-Firmen den Zugriff aufs Giro-Konto. Damit kรถnnen die Schuldeneintreiber nicht nur das gesamt Guthaben auf dem Konto abrรคumen, sondern auch den Dispo-Rahmen voll ausschรถpfen.
Fรผr die Betroffenen ist das eine Katastrophe. Sie haben nicht nur kein Geld mehr, sondern sehen ihr Konto im maximalen Minus. Ein sogenanntes P-Konto kann allerdings schรผtzen.
Zahlreiche Beschwerden von Betroffenen haben zu dieser Warnung der Verbraucherzentrale in Hamburg gefรผhrt. Viele Schuldnern sind nรคmlich auf eine geschickte Masche der Inkasso-Unternehmen hereingefallen. Die Folgen sind fรผr die Betroffenen fatal.
Aus diesem Grund rรคt die Verbraucherzentrale Hamburg “dringend Schuldnern davon ab, mit ihren Glรคubigern eine Ratenzahlung mit einer sogenannten Lohnabtretung zu vereinbaren.” Diese Klausel ermรคchtigt nรคmlich Inkasso-Unternehmen, bei ausbleibender Zahlung direkt den Arbeitgeber des Betroffenen zu kontaktieren und den pfรคndbaren Teil des Gehalts einzuziehen. Ein richterlicher Beschluss ist dafรผr nicht nรถtig.
Elke W. ist auf diese Masche hereingefallen. “Mein komplettes Konto ist leer gerรคumt.” Sie weiร nun nicht mehr, wie sie ihre Kinder ernรคhren soll. “Den Inkasso-Eintreibern ist es offenbar egal, wie ich die nรคchsten Wochen Lebensmittel kaufen soll. Das ist eine Katastrophe!”
Ratenzahlung mit Lohnabtretung hat fatale Folgen
โDie Betroffenen fรผhlen sich von den Inkasso-Unternehmen hintergangen und viele befรผrchten, dass der Anruf eines Inkasso-Dienstes das Verhรคltnis zu ihrem Arbeitgeber belastetโ, so Kerstin Fรถller von der Verbraucherzentrale Hamburg. โEs darf nicht sein, dass Inkasso-Dienste direkten Zugriff auf das Giro-Konto von Schuldnern haben. Damit kรถnnen sie Betroffene erst recht in finanzielle Probleme stรผrzen.โ
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Darรผber hinaus warnen die Verbraucherschรผtzer vor einer weiteren Klausel in Ratenzahlungsvertrรคgen mit Inkasso-Diensten: der Abtretung eines “gegenwรคrtigen und kรผnftigen Kontoguthabens nebst Dispositionskredit”.
Aufgrund dieser Klausel kรถnnen Inkasso-Unternehmen nicht nur das gesamte Guthaben auf einem Konto einziehen, sondern darรผber hinaus auch einen vom Schuldner vereinbarten Dispo-Rahmen voll ausschรถpfen.
Bei der Abtretung eines “gegenwรคrtigen und kรผnftigen Kontoguthabens nebst Dispositionskredit” handelt es sich nรคmlich nicht um eine Pfรคndung, bei der Schuldner nach Erhalt noch vier Wochen Zeit haben, ihr Konto in ein Pfรคndungsschutzkonto (P-Konto) umzuwandeln, sondern um eine freiwillige Abtretung.
Klausel bedroht Menschen in ihrer Existenz
โDiese Klausel bedroht die Existenz der Betroffenenโ, so Fรถller. โSchรถpfen die Unternehmen ihre Mรถglichkeiten voll aus, bleibt den Schuldner nicht einmal mehr das Existenzminimum. So eine Klausel darf es in einem Vertrag nicht geben.โ Geschรผtzt ist das Guthaben auf einem Konto nur, wenn es sich bei dem Konto gleichzeitig auch um ein P-Konto handelt.