Der Sozialverband VdK fordert angesichts steigender Preise eine einmalige Ausgleichspauschale von 300 Euro für Rentnerinnen und Rentner in Deutschland. Im Westen steigen die Renten um 4,39 Prozent, in Ostdeutschland um 5,86 Prozent.
Zuschlag von 300 Euro gefordert
Angesichts der anhaltenden Inflation und der damit verbundenen Preissteigerungen fordert der Sozialverband VdK einen Inflationsausgleich für Rentnerinnen und Rentner in Höhe von pauschal 300 Euro.
„Die hohe Inflation zehrt die Rentenerhöhung komplett auf”, warnt die VdK-Präsidentin Verena Bentele. Die geplante Rentenerhöhung zum 1. Juli 2023 reiche nicht aus, so Bentele.
Nach einem neuen Rentenversicherungsbericht sollen die Renten zum 1. Juli 2023 im Westen um 3,5 Prozent und im Osten um 4,2 Prozent steigen. Im Durchschnitt liegt der Rentenzahlbetrag bei 1089 Euro. Die Rentnerinnen und Rentner erhalten ab Juli 2023 im Westen durchschnittlich 38 Euro und im Osten rund 46 Euro mehr im Monat.
Rentenerhöhung kann Inflation nicht ausgleichen
Nach Ansicht des Verbands zeigen die aktuellen Preissteigerungen, “dass die Inflation die Rentenanpassung komplett aufzehren wird.” Trotz der geplanten Anpassungen werden Rentenbezieher über weniger Kaufkraft verfügen. “Wer jeden Tag mit seiner kleinen Rente rechnen muss, um Lebensmittel, Energie und Medikamente zu zahlen, kann mit einem leeren Geldbeutel nichts mehr schönrechnen”, kritisiert die VdK Chefin.
Aus diesem Grund fordert sie die Bundesregierung auf, “zum 1. Juli eine einmalige Inflationsausgleichspauschale in Höhe von 300 Euro an arme Rentnerinnen und Rentner zu zahlen.”
Von Seiten der Politik wird gesagt, es sei eine “spürbare Erhöhung der Rente”, so Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Höhere Rentenerhöhungen seien aufgrund der Finanzlage nicht möglich. Dieses Argument lässt der Sozialverband nicht gelten.
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Stärkung der Rente in Zeiten der Krise wichtig
Das Geld sei da: “Statt mit zehn Milliarden aus Steuergeldern für die sogenannte Aktienrente an der Börse zu spekulieren, könnte die Koalition damit die Not vieler Menschen lindern. Finanzielle Hilfen für ärmere Rentnerinnen und Rentner wären nach Ansicht des VdK gut angelegtes Geld”, mahnt Bentele-
Gerade die Krise würde zeigen, wie wichtig die Stärkung der gesetzlichen Rente sei. “Das Rentenniveau muss deutlich erhöht werden, und zwar auf mindestens 50 Prozent, idealerweise 53 Prozent. Zudem müssen alle Kürzungsfaktoren aus der Rentenformel gestrichen werden.“
Die Rentenerhöhungen ab 1.7.2023 in der Übersicht:
Rente | Rentenplus im Westen | Rentenplus im Osten |
500 Euro | + 17,50 Euro | + 21 Euro |
600 Euro | + 21 Euro | + 25.20 Euro |
700 Euro | + 24,50 Euro | + 29,40 Euro |
800 Euro | + 28 Euro | + 33,60 Euro |
900 Euro | + 31.50 Euro | + 37,80 Euro |
1000 Euro | + 35 Euro | + 42 Euro |
1100 Euro | + 38,50 Euro | + 46,20 Euro |
1200 Euro | + 42 Euro | + 50,40 Euro |
1300 Euro | + 45,50 Euro | + 54,60 Euro |
1400 Euro | + 49 Euro | + 58,80 Euro |
1500 Euro | + 52,50 Euro | + 63 Euro |
1600 Euro | + 56 Euro | + 67,20 Euro |
1700 Euro | + 59,50 Euro | + 71,40 Euro |
1800 Euro | + 63 Euro | + 75,60 Euro |
1900 Euro | + 66,50 Euro | + 79,80 Euro |
2000 Euro | + 70 Euro | + 84 Euro |
Freibetrag bei Rente
Rentner haben Anspruch auf einen Freibetrag in Höhe von 251 Euro. Dies gilt jedoch nur, wenn die Rente mindestens 515 Euro monatlich beträgt und mindestens 33 Grundrentenzeiten zurückgelegt wurden. Beim Wohngeld kann dieser Freibetrag nur in Anspruch genommen werden, wenn diese Zeiten von der Rentenkasse bestätigt wurden.
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