Rente mit 67 bedeutet Rentenkürzung

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Rente mit 67 Jahren ist eine Rentenkürzung!

"Die Volkssolidarität bleibt bei ihrer Ablehnung der Rente mit 67. Sie ist vor allem eine Rentenkürzung und verlängert für viele Ältere die Phase der Unsicherheit bis zur Rente. Daran ändert auch das 50-plus-Paket der Bundesregierung wenig." Das erklärte der Präsident der Volkssolidarität, Prof. Gunnar Winkler, am Mittwoch in Berlin zur Behandlung eines
entsprechenden Gesetzentwurfs im Bundeskabinett.

Winkler forderte ein Umsteuern in der Rentenpolitik. "Das Verhältnis von Leistungs- und Beitragszielen ist völlig aus den Fugen geraten. Nur noch Nullrunden und Kürzungen drängen die ältere Generation zunehmend ins Abseits. Die heute Jüngeren dürfen nicht mit in diesen Sog gezogen werden, der für viele Altersarmut verheißt."

Die Volkssolidarität akzeptiere nicht, dass die Bundesregierung jetzt die Rente mit 67 einführt, obwohl sich die Arbeitsmarktsituation für die älteren Arbeitnehmer bisher nicht wesentlich bessert. Die Ankündigung, dass die konkrete Arbeitsmarktlage für Ältere zu einem späteren Zeitpunkt nochmals geprüft werden solle, bezeichnete Winkler als pure Augenwischerei.

"Die Beschäftigungsquote bei den über 55-Jährigen liegt gerade etwas über 40 Prozent. Wir brauchen mindestens Verhältnisse wie in Schweden, wo 70 Prozent erreicht werden. Damit könnte das durchschnittliche Zugangsalter für
Altersrenten von heute 63 Jahren weiter steigen, ohne dass die Altersgrenze auf 67 angehoben werden muss. Wenn hier nicht bei den Unternehmen eine grundlegende Wende erfolgt, wird auch das 50-plus-Programm der Bundesregierung in ähnlicher Weise scheitern wie frühere Programme zur Förderung der Beschäftigung von Schwerbehinderten. Abgesehen davon, dass spezielle Formen von Ein-Euro-Jobs für Ältere wenig Begeisterung auslösen und vor allem der Statistik helfen."

Winkler kritisierte die vorgesehene Regelung als ungerecht, nach der Versicherte mit 45 Beitragsjahren ohne Abschläge mit 65 in Altersrente gehen können. Der Anteil derjenigen mit so vielen Beitragsjahren sei sehr niedrig. "Besonders benachteiligt sind Frauen sowie Versicherte mit langen Ausfall- und Ausbildungszeiten. Selbst Versicherte, die in ihrem Berufsleben harte körperliche Arbeit leisten, erreichen oft die 45 Jahre nicht, weil sie schon vorher aus gesundheitlichen Gründen in die Erwerbsminderungsrente gehen."

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