Rente mit 63: Teilzeit arbeiten und Abschläge meiden

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Die Rente mit 63 war lange attraktiv, um früher aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Allerdings ist es heute nicht mehr möglich, ohne Abschläge in die frühere Rente zu gehen, wenn man vor dem regulären Renteneintrittsalter in den Ruhestand tritt.

Abschläge sind finanzielle Kürzungen, die auf die monatliche Rentenzahlung angewendet werden, wenn man vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand geht.

Wer kann die Rente mit 63 in Anspruch nehmen?

Die Möglichkeit, mit 63 in Rente zu gehen, besteht noch, jedoch mit Abschlägen. Das bedeutet, dass die Rente für jeden Monat, den man früher in Rente geht, um 0,3% gekürzt wird. Über die Zeit summieren sich diese Abschläge zu einem beträchtlichen Betrag, der die monatliche Rentenzahlung dauerhaft reduziert.

Wie wirken sich die Abschläge aus?

Im Beispiel von Hartmut aus Lübeck, der mit 63 Jahren und 6 Monaten in Rente gehen möchte, wird deutlich, wie sich die Abschläge auf die Rentenhöhe auswirken. Hartmut hat 1500 Euro Rentenanspruch erarbeitet.

Da er jedoch 42 Monate vor dem regulären Renteneintrittsalter von 67 Jahren in Rente gehen möchte, muss er einen Abschlag von 12,6% in Kauf nehmen.

Dies führt dazu, dass seine Rente auf 1311 Euro reduziert wird. Zusätzlich gehen noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ab, sodass ihm letztendlich 1170 Euro verbleiben.

Welche Alternativen gibt es?

Eine Alternative wäre, bis zum regulären Rentenalter zu arbeiten und so den vollen Rentenanspruch zu erhalten. Das ist jedoch nicht für jeden möglich.

Manche Menschen sind am Ende ihres Berufslebens gesundheitlich nicht mehr in der Lage, Vollzeit zu arbeiten. Andere möchten ihre Lebenspläne früher umsetzen und entscheiden sich bewusst für eine vorgezogene Rente, trotz der finanziellen Einbußen.

Kann man neben der Rente weiterarbeiten?

Um die finanziellen Nachteile auszugleichen, gibt es die Möglichkeit, trotz Rentenbezug weiterzuarbeiten.

Dies kann in Vollzeit oder Teilzeit geschehen. Früher gab es Begrenzungen für das Einkommen, das neben der Rente erzielt werden konnte, ohne dass die Rente gekürzt wurde.

Heute jedoch ist es möglich, unbegrenzt hinzuzuverdienen, ohne dass die Rente gekürzt wird.

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Hartmut könnte also zusätzlich zur Rente in Teilzeit weiterarbeiten und beispielsweise 1200 Euro netto verdienen. Damit würde er insgesamt 2370 Euro monatlich zur Verfügung haben, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber der reinen Rentenzahlung wäre.

Muss man doppelt Krankenversicherung zahlen?

Wer neben der Rente noch arbeitet, muss sowohl auf das Arbeitseinkommen als auch auf die Rente Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Dies bedeutet, dass ein Teil des zusätzlichen Einkommens durch diese Abgaben verloren geht.

Auch steuerlich müssen beide Einkommensquellen berücksichtigt werden. Es ist daher ratsam, sich steuerlich beraten zu lassen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

Was passiert, wenn man ganz aufhört zu arbeiten?

Wenn man sich entscheidet, nach einiger Zeit die Teilzeitarbeit einzustellen, bleiben die Rentenabschläge bestehen. Das bedeutet, dass man dann nur noch die reduzierte Rente erhält.

Es ist demnach wichtig, diese langfristigen Einnahme-Nachteile bei der Entscheidung für eine vorgezogene Rente und Teilzeitarbeit zu berücksichtigen.

Wie kann man sich optimal auf die Rente vorbereiten?

Wer überlegt, vorzeitig in Rente zu gehen, sollte sich gut informieren und beraten lassen.

Eine Beratung durch die Deutsche Rentenversicherung ist kostenlos und gibt Aufschluss über individuelle Rentenansprüche und die Auswirkungen von Abschlägen.

Auch steuerliche Fragen sollten geklärt werden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Rente mit Abschlägen und Weiterarbeit als Alternative

Die Rente mit 63 ist zwar weiterhin möglich, jedoch nicht ohne finanzielle Einbußen. Für viele Menschen, die vorzeitig in den Ruhestand treten möchten, bietet sich die Möglichkeit, diese Einbußen durch eine Weiterbeschäftigung – entweder in Teilzeit oder Vollzeit – auszugleichen.

Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld über die finanziellen und steuerlichen Konsequenzen im Klaren ist und eine umfassende Beratung in Anspruch nimmt.