Rente mit 63: Jetzt noch möglich

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Wird es 2026 überhaupt noch eine Rente mit 63 geben für diejenigen, die bereit sind, dafür monatliche Abschläge zu zahlen? Wir zeigen, was “Rente mit 63” heute bedeutet, und ob diese auch in zwei Jahren noch sicher ist.

Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte

“Rente mit 63” war ein Schlagwort für die Altersrente für besonders langjährig Versicherte. Diese können bei 45 Jahren Wartezeit zwei Jahre vor der Regelaltersgrenze ohne Abschläge in den Ruhestand gehen, bei der zukünftigen Rente mit 67 also mit 65, und nicht mit 63.

Die echte Rente mit 63

Eine echte Rente mit 63 ist bei einem regulären Renteneintritt mit 67 nur noch bei der Altersrente für langjährig Versicherte möglich, und bei der Altersrente für schwerbehinderte Menschen.

Langjährig Versicherte, die mindestens 35 Jahre bei der Rentenversicherung nachweisen, können bis zu vier Jahre früher in den Ruhestand, müssen dann aber enorme Abschläge auf ihre Rentenbezüge hinnehmen, nämlich 0,3 Prozent pro vorgezogenem Monat.

Sie können also tatsächlich auch bei der Regelrente mit 67 Jahren noch mit 63 Jahren in den Ruhestand, zahlen dann aber jeden Monat 14,4 Prozent Abschlag.

Die Altersrente für schwerbehinderte Menschen

Bei der Altersrente für schwerbehinderte Menschen ist bei einem Abschlag von 10,8 Prozent sogar eine um fünf Jahre vorgezogene Rente möglich, also beim Regelalter von 67 Jahren von 62 Jahren.

Ist die Rente mit 63 Jahren sicher?

Diese Rente mit 63 mit Abschlägen ist allerdings nicht in Stein gemeißelt. Über Rentenänderungen entscheiden die jeweiligen Bundesregierungen, und da wissen wir nur eins sicher: Im nächsten Jahr gibt es Neuwahlen, und danach werden wir eine neue Regierung haben.

Wer vor der regulären Altersgrenze in Rente geht, muss Abschläge hinnehmen. Diese Abschläge können jedoch durch freiwillige Beiträge an die Deutsche Rentenversicherung ausgeglichen werden. Aber lohnt sich das? Und was kostet es? Wir beleuchten das Thema ausführlich und klären die wichtigsten Fragen.

So ist die Rente mit 63 derzeit noch möglich

Wenn Sie vor Ihrem regulären Renteneintrittsalter in Rente gehen, mindert sich Ihre monatliche Rente dauerhaft. Pro Monat des vorzeitigen Rentenbeginns wird die Rente um 0,3 Prozent gekürzt. Bei einem Renteneintritt mit 63 statt 67 Jahren ergibt sich ein Abschlag von 14,4 Prozent. Um diesen Abschlag auszugleichen, können Sie bereits ab dem 50. Lebensjahr freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen.

Durch diese Beiträge erwerben Sie zusätzliche Entgeltpunkte, die Ihren Rentenanspruch erhöhen. Die Höhe dieser Entgeltpunkte orientiert sich am aktuellen Rentenwert und den allgemeinen Berechnungsvorgaben der Deutschen Rentenversicherung.

Was kostet ein Entgeltpunkt und wie wird er berechnet?

Die Kosten eines Entgeltpunkts basieren auf dem Durchschnittsentgelt aller Versicherten und dem Beitragssatz zur Rentenversicherung. Im Jahr 2024 beträgt das Durchschnittsentgelt 45.358 Euro, und der Beitragssatz liegt bei 18,6 Prozent. Ein Entgeltpunkt kostet somit 8.437 Euro.

Rechenbeispiel:

  • Sie erwarten eine monatliche Rente von 2.000 Euro.
  • Ein Abschlag von 14,4 Prozent bedeutet eine Kürzung um 288 Euro.
  • Um diese Kürzung auszugleichen, benötigen Sie 7,32 Entgeltpunkte (288 Euro ÷ aktueller Rentenwert von 39,32 Euro).
  • Die Kosten für diese Entgeltpunkte belaufen sich 2024 auf insgesamt 61.759 Euro (7,32 x 8.437 Euro).

Im Jahr 2025 wird es jedoch teurer: Das Durchschnittsentgelt steigt auf 50.493 Euro, was die Kosten pro Entgeltpunkt auf 9.392 Euro erhöht. Damit kosten die benötigten 7,32 Entgeltpunkte im Jahr 2025 68.749 Euro.

Für wen lohnt sich der Kauf von Entgeltpunkten?

Der Kauf von Rentenpunkten ist vor allem für diejenigen sinnvoll, die eine hohe Lebenserwartung haben. Da die Rentenabschläge dauerhaft gelten, gleichen sich die einmaligen Kosten durch die monatlich höhere Rente nur dann aus, wenn Sie lange genug Rente beziehen.

Berechnung des Rentenbezugs:

  • Die Kosten von 61.759 Euro für den Ausgleich von 288 Euro monatlicher Rente amortisieren sich nach etwa 18 Jahren. Das bedeutet, der Kauf von Entgeltpunkten lohnt sich erst ab einem Lebensalter von 81 Jahren.

Berücksichtigen Sie hierbei jedoch, dass es auch steuerliche Vorteile geben kann. Die eingezahlten Beiträge können als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden, was die tatsächlichen Kosten reduziert.

Welche Alternativen gibt es?

Wer die hohen Kosten für den Ausgleich der Abschläge scheut, hat verschiedene Alternativen:

  1. Längeres Arbeiten: Indem Sie länger arbeiten, können Sie zusätzliche Entgeltpunkte erwerben und Abschläge vermeiden.
  2. Teilrente: Sie können eine Teilrente beziehen und weiterhin teilweise erwerbstätig bleiben, um die finanzielle Belastung abzufedern.
  3. Private Vorsorge: Investitionen in private Altersvorsorgeprodukte wie eine Lebens- oder Rentenversicherung können ebenfalls helfen, Einkommensverluste auszugleichen.

Welche Risiken gibt es?

Der Kauf von Entgeltpunkten ist mit einigen Risiken verbunden:

  • Unvorhergesehene Lebensumstände: Sollten Sie früh versterben, könnten sich die hohen Kosten für den Ausgleich nicht amortisieren.
  • Politische Unsicherheiten: Änderungen in der Rentenpolitik oder Besteuerung könnten die Rentenhöhe oder die Kosten für Entgeltpunkte beeinflussen.
  • Kapitalbindung: Das eingezahlte Geld steht nicht mehr für andere Investitionen oder Notfälle zur Verfügung.

Was will die CDU?

Stärkste Partei in Umfragen ist derzeit die CDU, und die wird aller Voraussicht nach in der neuen Bundesregierung die wichtigste Kraft stellen und somit Rentengesetze wesentlich beeinflussen.

Die Jugendorganisation der CDU, die Junge Union, fordert, das Regelalter des Renteneintritts anzuheben. Auch die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann (CDU) forderte eine Rente mit 70.

Selbst, wenn sich solche Pläne durchsetzen würden, wäre die Erhöhung vermutlich schrittweise, und in zwei bis drei Jahren wäre mit Abschlägen immer noch eine Rente mit 63 möglich – vorausgesetzt, die CDU würde nicht die Altersrente für langjährig Versicherte abschaffen.

Spitzenkandidat Friedrich Merz wies ein noch höheres Rentenalter jedoch zurück und sagte: “Dieses gesetzliche Renteneintrittsalter sollte bei 67 bleiben.” Er führte aus: “Es wird weder im Wahlprogramm noch in einem möglichen Koalitionsvertrag mit uns eine Rente mit 70 geben.”

Merz will höhere Abschläge, aber kein höheres Rentenalter

Merz sagte außerdem: “Wer früher geht, muss akzeptieren, dass es größere Abschläge gibt.” Daraus lässt sich schließen, dass der CDU-Kanzlerkandidat die Altersrente für langjährig Versicherte zwar behalten will, und damit auch eine mögliche Rente mit 63. Die Abschläge dafür werden unter einer CDU-Regierung dafür aber noch höher sein, als sie es bereits sind.

Ist die Altersrente mit 63 in Gefahr?

Andere CDU-Politiker wie Jens Spahn kündigten an, die Altersrente für besonders langjährig Versicherte mit zwei Jahren vorzeitigem Ruhestand ohne Abzüge abschaffen zu wollen.

Im Kreuzfeuer steht also die Frührente ohne Abschläge, nicht jedoch die vorzeitige Altersrente mit Abzügen.

Fazit

Derzeit sieht es so aus, als ob die Rente mit 63 mit Abschlägen auch in Zukunft möglich sein wird. Sicher ist dies aber nicht, sondern genauer werden wir das erst wissen, wenn sich eine neue Regierung gebildet und ihre Rentenpläne vorgestellt hat.