2025 mรผssen Beitragsleister deutlich mehr einzahlen – bei der gesetzlichen Rentenversicherung, der Pflege- und Krankenversicherung. Womit mรผssen Sie rechnen? Wie kommt es zu den vermutlich deutlich hรถheren Zahlungen? Warum erwarten Rentner besondere Einschnitte? Was kรถnnen Sie tun?
Inhaltsverzeichnis
Hรถhere Zusatzbeitrรคge bei den Krankenkassen
Das Bundesamt fรผr Soziale Sicherung (BAS) schรคtzt, dass sich die Zusatzbeitrรคge der Krankenversicherung im Schnitt um 0,8 Prozent erhรถhen werden und damit 2,5 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens betragen.
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung geht von einer durchschnittlichen Erhรถhung der Zusatzbeirรคge um 0,6 Prozent bei den Krankenkassen, und um 0,2 Prozent bei den Pflegebeitrรคgen aus.
Auch Steigerungen der Pflegebeitrรคge um 0,6 Prozent gelten als im Bereich des Mรถglichen.
Hรถhere Zahlungen fรผr die Rente
2025 wird die Hรถhe des jรคhrlichen Einkommens die nรถtig ist, um einen Rentenpunkt zu bekommen, deutlich erhรถht, nรคmlich auf 50.493 Euro. 2024 sind es in den alten Bundeslรคndern 45.358 Euro.
Die Beitragsbemessungsgrenze erhรถht sich ebenfalls. 2024 liegt sie bei 7.450 Euro im Monat in den neuen, und bei 7.550 Euro in den alten Bundeslรคndern. 2025 erhรถht sie sich auf 8.050 Euro.
Damit steigt die jรคhrliche Hรถchstgrenze der Beitrรคge auf 749 Euro statt derzeit 702 Euro, und damit entsteht ein Mehrbetrag von 564 Euro pro Jahr.
Auch die Beitragsbemessung bei der Krankenkasse steigt
Auch die Grenze bei der Beitragsbemessung der Krankenkasse verschiebt sich nach oben. 2025 steigt sie auf 66.150 Euro pro Jahr. In diesem Jahr liegt sie bei 66.150 Euro.
Monatlich erhhรถht sie sich damit auf ein Einkommen von 5512, 50 Euro statt wie jetzt 5512,50 Euro zu betragen. Damit erhรถhen sich die Spitzenbeitrรคge um 55 Euro pro Monat.
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Rentner werden doppelt belastet
Die erhรถhten Beitrรคge treffen besonders Rentner und Rentnerinnen. Denn diese mรผssen, wenn sie mehrere Einkommen haben, doppelt hรถhere Krankenkassenbeitrรคge zahlen. Praktisch bedeutet das fรผr die Betroffenen eine Rentenkรผrzung.
Welche hรถheren Belastungen mรผssen Rentner erwarten?
Rentner zahlen nur die Hรคlfte der Krankenkassenbeitrรคge, die Beitrรคge zur Pflege mรผssen sie jedoch selbst zahlen. Voraussichtlich bedeutet das: Wer eine Bruttorente von 1.200 Euro pro Monat bezieht, muss 2025 rund sechs Euro mehr fรผr Krankenversicherung und Pflege bezahlen als in diesem Jahr.
Was bedeutet das bei der jeweiligen Rente?
Bei durchschnittlichen Werten von 16,9 Prozent fรผr die Krankenversicherung erhรถhen sich die Kosten fรผr Rentner 2025 folgendermaรen:
- Bei 600 Euro Rente sind es 101,40 Euro statt 97,80 Euro pro Monat,
- bei 1.000 Euro Rente 163,00 Euro pro Monat 2024
- und 2024 169,00 Euro.
- Bei 1.200 Euro Rente betrรคgt der Unterschied 195,60 Euro zu 202,80 Euro,
- bei 1.500 Euro Rente statt 244,50 Euro 253,50 Euro pro Monat,
- und bei 1.700 Euro Rente werden es 287,30 Euro sein statt derzeit 277,10 Euro.
Hรถhere Beitrรคge bei der Pflegeversicherung
Auch bei der Pflegeversicherung wird es deutlich teurer. Hier steigen die Beitrรคge bei 600 Euro Rente vermutlich
- von 20,40 Euro pro Monat auf 21,60 Euro pro Monat,
- bei 1.000 Euro Rente von 34,00 auf 36,00 Euro,
- bei 1.200 Euro von 40,80 Euro auf 43,20 Euro,
- bei 1.500 Euro Rente von 51,00 Euro auf 54,00 Euro
- und bei 1.700 Euro Rente von 57,80 Euro pro Monat auf 61,20 Euro.
Was kรถnnen Sie tun?
Die Zusatzbeitrรคge werden von den jeweiligen Krankenkassen in Eigenregie erhoben. Eine erwartete durchschnittliche Steigerung der Zusatzbeitrรคge um 0,8 Prozent bedeutet also nicht, dass jede Krankenversicherung die Beitrรคge gleichermaรen erhรถht.
Es kann sein, dass eine Krankenkasse die Zusatzbeitrรคge um mehr als ein Prozent erhรถht, und eine andere รผberhaupt nicht. Deshalb lohnt es sich, die Zustzbeitrรคge der einzelnen Krankenkassen genau zu รผberprรผfen und so das bestmรถgliche Angebot zu nutzen.
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Dr. Utz Anhalt ist Buchautor, Publizist, Sozialrechtsexperte und Historiker. 2000 schloss er ein Magister Artium (M.A.) in Geschichte und Politik an der Universitรคt Hannover ab. Seine Schwerpunkte liegen im Sozialrecht und Sozialpolitik. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Dokumentationen fรผr ZDF , History Channel, Pro7, NTV, MTV, Sat1.