Rente: Große Rentenreform 2025 – Das spürt man sofort im Geldbeutel

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Die Bundesarbeitsministerin schnürt ihr erstes Rentenpaket. Es sichert das Rentenniveau, hebt ein Arbeitsverbot auf und erweitert die Mütterrente. Damit reagiert sie auf den anrollenden Ruhestand der Babyboomer und legt Bausteine für ein gerechteres System.

  • Rentenlevel bleibt bis 2029 bei 48 %
  • Wiederbeschäftigung nach Renteneintritt ohne Sperre
  • Mütterrente 3: +20 € monatlich ab 2028

Rentenniveau 48 Prozent: Planungs­sicherheit bis 2029

Bas macht ernst: Das gesetzlich garantierte Rentenniveau soll bis Ende 2029 nicht unter 48 Prozent des Durchschnittslohns rutschen. Ohne diese Kappung würde ein Standardrentner jedes Jahr Kaufkraft verlieren. Für Sie bedeutet das: Ihre künftigen Rentenpunkte behalten ihren Wert, und der Lebensstandard im Alter bleibt kalkulierbar.

Finanziell schlägt die Stabilisierung laut Ministerium im mittleren zweistelligen Milliardenbereich zu Buche. Kritiker befürchten höhere Lohnnebenkosten, doch die Regierung setzt auf einen Mix aus Bundeszuschüssen und wachsender Erwerbsquote, um die Mehrausgaben abzufedern.

Fortbeschäftigungsverbot fällt: Zurück in den alten Job

Bislang mussten Neurentner aufhören, wenn sie nach dem Stichtag bei demselben Arbeitgeber weiterarbeiten wollten. Dieses Fortbeschäftigungsverbot verschwindet.

Künftig können Sie Ihren bisherigen Vertrag einfach fortsetzen und gleichzeitig Rente beziehen. Arbeitgeber profitieren von Erfahrung, Sie von zusätzlichem Einkommen, das dank Flexirente sogar die spätere Monatsrente anheben kann.

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Mütterrente 3: Mehr Anerkennung, aber erst 2028 auf dem Konto

Der dritte Baustein heißt Mütterrente 3. Rund zehn Millionen Mütter, die Kinder vor 1992 erzogen haben, bekommen pro Kind einen weiteren halben Rentenpunkt – im Schnitt etwa 20 Euro monatlich. Die Rechtsgrundlage liegt vor; die Auszahlung startet jedoch erst 2028.

Grund sind IT-Umbauten bei der Deutschen Rentenversicherung. Bis dahin fließt das Plus als Nachzahlung. Wer betroffen ist, muss nichts beantragen: Der Zuschlag wird automatisch hinterlegt.

Warum die Reform jetzt dringend ist

Zwischen 2025 und 2035 gehen rund zwölf Millionen Babyboomer in Rente. Schon 2024 kamen im Durchschnitt nur noch 1,4 Beitragszahler auf einen Rentenbezieher. Sinkt das Verhältnis weiter, drohen Löcher im Rententopf oder drastische Beitragserhöhungen. Das Paket soll die Lücke vorerst schließen und Zeit für größere Strukturreformen kaufen.

Offene Baustellen: Beamte, Selbstständige, Politiker

Bas hatte schon 2022 betont, dass eine Erwerbstätigenversicherung nötig sei. Sie will langfristig Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen. Ein konkreter Fahrplan fehlt allerdings noch. Würden alle Gruppen einzahlen, stiegen die Beiträge kurzzeitig, doch das System hätte breite Einnahmequellen und weniger Privilegien – ein Plus für Solidarität.

Blick nach vorn: Aktivrente und Frühstart-Option

Hinter den Kulissen prüft das Ministerium zwei weitere Stellschrauben. Zum einen die sogenannte Aktivrente: Ältere Beschäftigte sollen ihre Wochenstunden schrittweise reduzieren können, anstatt den Job abrupt zu beenden; Teilrente und Hinzuverdienst würden den finanziellen Übergang abfedern.

Zum anderen steht eine Frühstart-Rente im Raum, die Versicherten mit mindestens 45 Beitragsjahren erlaubt, einige Monate vor dem regulären Rentenalter auszusteigen, ohne Abschläge in Kauf zu nehmen. Ob und wann diese Konzepte in ein Gesetz münden, entscheidet sich am Koalitionsklima und an den Haushaltszahlen für 2026.

So nutzen Sie die neuen Regeln

Sie können sofort handeln:

  1. Renteninformation prüfen: Stimmen Entgeltpunkte und Kindererziehungszeiten?
  2. Weiterarbeit aushandeln: Sprechen Sie Ihren Chef auf einen Teilzeitvertrag nach Rentenbeginn an.
  3. Vorsorge kombinieren: Betriebliche Altersvorsorge plus gesichertes Rentenniveau gleicht Rentenlücken aus.

Eine Beratung bei der Deutschen Rentenversicherung klärt Details. So stellen Sie sicher, dass keine Ansprüche verloren gehen.