“Wann kommen die neuen Rentenbescheide?”, das fragen sich gerade viele Rentnerinnen und Rentner. Rechtsanwalt und Rentenberater Peter Knรถppel sagt: “Die Rentenanpassungsbescheide fรผr das Jahr 2024 werden ab dem 15. Juni versendet”. Aber: Die Bescheide kรถnnen aufgrund der Rentenerhรถhung falsch sein, warnt der Anwalt.
Warum sind die Rentenbescheide so wichtig?
Die Rentenbescheide sind nicht nur einfache Informationsschreiben. Sie enthalten alle wichtigen Daten zur Rentenanpassung und geben den Rentnerinnen und Rentnern Auskunft darรผber, ob die berechnete Rente korrekt ist.
Die Bescheide sind maรgeblich, um sicherzustellen, dass die Rentenzahlungen mit den korrekten Werten erfolgen und keine Fehler in der Berechnung vorliegen. Insbesondere die Rentenwerte und Entgeltpunkte sind hierbei von Bedeutung, sagt der Rentenberater Knรถppel.
Wie und wann werden die Bescheide verschickt?
Der Versand der Bescheide erfolgt durch die Deutsche Post und beginnt, wie bereits erwรคhnt, am 15. Juni. Millionen von Rentenbescheiden werden dann in alle Teile Deutschlands und der Welt verschickt.
Der Versand der Bescheide zieht sich bis Ende Juli hin. Rentnerinnen und Rentner, die ihre Rente vorschรผssig erhalten, also vor dem 1. April 2004 erstmalig eine Rente bezogen haben, werden als Erste die neuen Bescheide erhalten. Andere mรผssen sich eventuell etwas lรคnger gedulden.
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Rentenbescheid unbedingt auf Richtigkeit รผberprรผfen
Sobald der Rentenbescheid eingetroffen ist, ist es wichtig, diesen sorgfรคltig zu รผberprรผfen und aufzubewahren. Der Bescheid sollte nicht einfach entsorgt werden, da jede รnderung in der monatlichen Rente auch den Anspruch beeinflusst.
Der Rechtsanwalt empfiehlt, den aktuellen Bescheid mit dem des Vorjahres zu vergleichen. Dabei sollte besonders auf die Bruttorente geachtet werden, nicht auf die Nettorente, da die Bruttorente die Grundlage fรผr die Berechnung der Rentenerhรถhung ist!
Dass Bescheide tatsรคchlich falsch sein kรถnnen, kommt sogar hรคufig vor. Auswertungen des Bundesversicherungsamtes hรคtten ergeben, dass 30 bis 50 Prozent der Rentenbescheide falsch seien, sagt der Rechtsanwalt. Die Deutsche Rentenversicherung widerspricht. Im Jahr 2019 sei “nur” in 35.000 Fรคllen nach einem Widerspruch ein sogenanntes Abhilfeverfahren eingeleitet worden, das die Rentenbescheide korrigiert habe.
Was ist bei Unstimmigkeiten zu tun?
Sollten Unstimmigkeiten im Rentenbescheid festgestellt werden, ist es mรถglich, Widerspruch einzulegen. Dieser Schritt ist wichtig, falls die Rente fรคlschlicherweise niedriger oder hรถher ausfรคllt als erwartet.
Ein Widerspruch sollte jedoch nur eingelegt werden, wenn es zu deutlichen Abweichungen kommt und nicht bei minimalen Differenzen hinter dem Komma, sagt Knรถppel.
Einfacher mit digitalen Bescheiden
Ein oft diskutiertes Thema ist die Digitalisierung der Rentenbescheide. Derzeit werden Millionen von Bescheiden gedruckt und versendet, was enorme Mengen an Papier und Druckertinte erfordert.
Eine digitale Lรถsung, bei der Rentnerinnen und Rentner ihre Bescheide sicher online abrufen kรถnnen, wรคre nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch effizienter. Vielleicht wird es in Zukunft ein solches System geben, wodurch der jรคhrliche Versand vereinfacht und beschleunigt wรผrde.
Bescheide nicht wegschmeiรen
Es ist wichtig, den neuen Rentenbescheid sorgfรคltig zu prรผfen und aufzubewahren. Fรคllt etwa auf, dass der Bescheid falsch berechnet ist, sollte ein Widerspruch eingelegt werden. Die Digitalisierung der Rentenbescheide kรถnnte zukรผnftig eine umweltfreundlichere und effizientere Alternative darstellen. Bis dahin bleibt es wichtig, die jรคhrlichen Bescheide genau zu prรผfen und sicher aufzubewahren.