Die Lebenshaltungskosten in Deutschland steigen kontinuierlich, was insbesondere Rentnerinnen und Rentner vor erhebliche Herausforderungen stellt.
Im Jahr 2021 und darüber hinaus sind die Anpassungen der Renten deutlich hinter der Inflationsrate zurückgeblieben. Dies hatte zur Folge, dass viele Rentnerinnen und Rentner bis heute Schwierigkeiten haben, die stetig steigenden Ausgaben für Miete, Energie, Heizung, Medikamente und Lebensmittel zu bewältigen.
In Zeiten, in denen die Preise für grundlegende Lebensbedarfe in die Höhe schnellen, reicht das monatliche Einkommen vieler Rentner kaum aus, um über die Runden zu kommen.
Wer erhält derzeit einen Inflationsausgleich?
Während viele Berufsgruppen von einem Inflationsausgleich profitierten, gingen Rentner leer aus. Arbeitnehmernnen haben im letzten Jahr und auch aktuell eine Inflationsausgleichszahlung von bis zu 3.000 Euro erhalten.
Der Ausgleich wurde von den Gewerkschaften in den Tarifverhandlungen erkämpft und gilt auch für den öffentlichen Dienst sowie für Bundes- und Landespensionäre.
Es ist gerecht und notwendig, dass diese Berufsgruppen unterstützt werden, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu bewältigen.
Doch warum bleiben Rentnerinnen und Rentner, die oftmals auf ein fixes Einkommen angewiesen sind, außen vor?
Sind die Rentenerhöhungen nicht ausreichend?
Die jährlichen Rentenerhöhungen reichen bei weitem nicht aus, um die Inflation auszugleichen.
Trotz regelmäßiger Anpassungen können diese Erhöhungen die Teuerungen nicht wettmachen, insbesondere in Zeiten hoher Inflation. Die Kosten für Energie, Miete und Lebensmittel sind in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass die geringen Rentenanpassungen kaum einen spürbaren Effekt haben.
Rentner haben kaum bzw. oft keine Möglichkeit, ihre Einkünfte durch zusätzliche Arbeit oder andere Maßnahmen zu erhöhen, was ihre finanzielle Situation noch prekärer macht.
Was fordert das Bündnis für Rentner*innen?
Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden sowie Seniorbeiräten setzt sich daher für einen Inflationsausgleich auch für Rentner ein.
Konkret fordern sie eine steuer-, abgaben- und anrechnungsfreie Einmalzahlung von 3.000 Euro.
Der Ausgleich soll dazu beitragen, die finanziellen Härten abzufedern, mit denen Rentner*innen aktuell täglich konfrontiert sind.
Das Bündnis hat in den vergangenen Wochen rund 200.000 Unterschriften gesammelt, die im Rahmen einer Kundgebung an die Bundestagsabgeordneten Mathias Stein und Kristian Klinck (beide SPD) übergeben wurden.
Wie können Sie die Petition unterstützen?
Obwohl die Unterschriftensammlung auf Papier mittlerweile beendet ist, besteht weiterhin die Möglichkeit, die Petition online zu unterzeichnen.
Wenn Sie die Forderung unterstützen möchten, können Sie dies ganz einfach tun, indem Sie die Petition hier online unterschreiben.
Stand heute haben 157.174 Menschen online unterzeichnet. Es fehlen also nicht mehr viel Unterschriften, um auch online die 200.000 Unterzeichnungen zu knacken.
Warum ist Gerechtigkeit in der Rentenpolitik wichtig?
Die Forderung nach einem Inflationsausgleich für Rentnerinnen und Rentner ist nicht nur eine Frage der finanziellen Unterstützung, sondern auch der sozialen Gerechtigkeit. In einer Gesellschaft, die sich durch Solidarität und Fairness auszeichnet, dürfen Rentneinnen und Rentner nicht benachteiligt werden.
Carolin-Jana Klose ist seit 2023 Autorin bei Gegen-Hartz.de. Carolin hat Pädagogik studiert und ist hauptberuflich in der Gesundheitsprävention tätig. Ihre Expertise liegt im Sozialrecht, Gesundheitsprävention sowie bei gesellschaftspolitischen Themen. Sie ist aktiv in der Erwerbslosenberatung und engagiert sich politisch für Armutsbetroffene.