Ein Pfändungsschutzkonto, besser bekannt als P-Konto, bietet einen speziellen Schutzmechanismus für Kontoinhaber, die von einer Pfändung betroffen sind.
Es stellt sicher, dass ein bestimmter Betrag des Einkommens vor der Pfändung geschützt bleibt, damit der Kontoinhaber weiterhin seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.
Der P-Konto-Freibetrag ermöglicht es, notwendige Ausgaben wie Miete, Strom und Lebensmittel weiterhin zu decken, auch wenn eine Pfändung auf dem Konto lastet.
Wie hoch ist der Freibetrag bei einem P-Konto?
Seit dem 1. Juli 2024 beträgt der monatliche Freibetrag für Pfändungsschutzkonten 1.500 Euro.
Dieser Betrag wird jährlich angepasst und gilt derzeit bis zum 30. Juni 2025. Für Unterhaltspflichtige mit Kindern erhöht sich dieser Freibetrag entsprechend, wenn sie eine entsprechende Bescheinigung bei ihrer Bank oder Sparkasse vorlegen.
Beispielrechnung des Freibetrags:
Angenommen, Ihr monatliches Gesamteinkommen beträgt 1.800 Euro. Davon bleiben Ihnen 1.500 Euro als Freibetrag unangetastet. Die restlichen 300 Euro sind pfändbar.
Was passiert mit einem Überschuss auf dem P-Konto?
Ein nicht verbrauchter Teil des Freibetrags kann in den nächsten Monat übertragen werden.
Dieser Überschuss bleibt drei Monate lang unangetastet und kann innerhalb dieses Zeitraums frei verwendet werden. Nach Ablauf dieser drei Monate kann der überschüssige Betrag jedoch gepfändet werden.
Beispiel für die Nutzung des Überschusses:
- Januar: Gesamte Ausgaben betragen 1.300 Euro. Der nicht verbrauchte Freibetrag von 200 Euro wird in den Februar übertragen.
- Februar: Wieder betragen die Ausgaben 1.300 Euro, sodass im März 1.900 Euro zur Verfügung stehen (1.500 Euro Freibetrag + 200 Euro Überschuss aus Januar + 200 Euro Überschuss aus Februar).
- Mai: Der Überschuss aus Januar verfällt.
- Juni: Der Überschuss aus Februar verfällt.
Diese zusätzlichen Beträge unterliegen dann genauso der Pfändung wie jeder Betrag, der den Freibetrag übersteigt.
Warum kann ich mir kein Geld auszahlen lassen, obwohl ich Guthaben auf meinem P-Konto habe?
Der Zugriff auf das Guthaben eines P-Kontos ist streng geregelt. Obwohl Sie möglicherweise Guthaben auf Ihrem Konto haben, bedeutet dies nicht automatisch, dass Sie darüber frei verfügen können. Entscheidend ist der Freibetrag und eventuelle Überschüsse aus den letzten drei Monaten.
Faktoren, die den Zugriff auf das Guthaben beeinflussen:
- Verbrauch des Freibetrags: Sie können nur auf den monatlichen Freibetrag von 1.500 Euro zugreifen, unabhängig davon, wie hoch Ihr Kontostand ist.
- Zusätzliche Überweisungen oder Auszahlungen: Wenn Sie im aktuellen Monat bereits nahe am oder über dem Freibetrag liegen, können Sie keine weiteren Überweisungen tätigen oder Geld abheben, auch wenn das Konto Guthaben aufweist.
- Überschüsse aus den Vormonaten: Achten Sie darauf, ob Sie aus den letzten drei Monaten Überschüsse haben, die Sie noch verwenden können.
Praktischer Tipp:
Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Kontostand und die bereits getätigten Ausgaben des aktuellen Monats. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie den Ihnen zur Verfügung stehenden Freibetrag nicht überschreiten und verstehen, warum bestimmte Auszahlungen oder Überweisungen nicht möglich sind.
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