Es gibt einen Behördenwitz, der eigentlich passt: „Treffen sich zwei Verwaltungsmenschen auf dem Flur, sagt der Eine zum Anderen: „Na, kannst du auch nicht schlafen?“ Heute hingegen muss es heißen: „Na, Massagesitzung vorbei?“ Denn eine wirklich seltsame Begegnung hatte eine Hartz IV Bezieherin aus Busow. Eigentlich wollte die Frau ihre Unterlagen im Jobcenter Anklam abgeben. Was sie dort zu sehen bekam, verschlug ihr die Sprache. In dem Raum der Sachbearbeiterin lag eine Mitarbeiterin der Behörde entblößt auf einer Massage-Liege.
Seit anderthalb Jahren ist die 52-Jährige Hartz IV Betroffene schon krank und seit einigen Jahren erwerbslos. In der letzten Zeit hatte Carola K. immer wieder Ärger mit der Behörde. „Die Bescheide stimmen so gut wie nie, sagte sie gegenüber dem Regionalblatt „Nordkurier“. „Ich bekomme ohnehin nicht viel vom Jobcenter, da mein Mann Arbeit hat.“ Der Betrag sei geradeeinmal zweistellig im unteren Bereich und trotzdem seien die Hartz IV Bescheide immer wieder falsch ausgestellt.
Eben deshalb wollte Frau K Unterlagen im Jobcenter abgeben und ein paar Einzelheiten besprechen. Sie gibt zu, als sie dann vor der Tür der Sachbearbeiterin stand, ist sie unangemeldet eingetreten. Was sie dann sah, verschlug ihr geradezu die Sprache. In dem Raum war eine Massage-Liege aufgebaut. Darauf lag eine Sachbearbeiterin oben ohne und eine weitere Frau massierte sie. Frau K ist dann wieder rückwärts aus der Tür. Seitdem kann sie aber das Erlebte nicht mehr vergessen. „Wieso lässt sich die Frau in ihrem Büro massieren?“ Schließlich war es gerade einmal 9.30 Uhr in der Frühe. Nach einer Beschwerde habe das Jobcenter ihr gegenüber gerechtfertigt: „Die Leiterin der Geschäftsstelle hat den Vorfall eingeräumt und mir gesagt, ich hätte nichts in dem Büro zu suchen gehabt. Außerdem habe sich die Mitarbeiterin in ihrer Freizeit massieren lassen.“ (sb)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
- Über den Autor
- Letzte Beiträge des Autors