Mehr Menschen im Alter auf Hartz IV angewiesen

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Immer mehr alte Menschen sind auf Grundsicherung angewiesen

24.06.2014

Immer mehr Menschen sind in Deutschland von Altersarmut betroffen. Die Kosten für die Grundsicherung im Alter für hilfsbedürftige Senioren sollen bis zum Jahr 2018 um 1,6 Milliarden Euro steigen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ mit Bezug auf die Haushaltsaufstellung für 2014 sowie Antworten des Bundesarbeitsministeriums auf Anfragen der Bundestagsfraktion der Linkspartei.

Bundesarbeitsministerium sieht keinen deutlichen Anstieg der Altersarmut
Die Zahl der armen alten Menschen in Deutschland steigt stetig. Obwohl die Betroffenen zum Teil ein Leben lang gearbeitet haben, reicht ihre Rente nicht aus, um ihren Lebensunterhalt davon bestreiten zu können. Am häufigsten sind aber Frauen betroffen, die den Großteil ihrer Zeit mit der Erziehung ihrer Kinder verbracht haben, und deshalb kaum Rentenansprüche haben. Wie die Zeitung berichtet, rechnet das Bundesarbeitsministerium mit einem Kostenzuwachs für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung von voraussichtlich 5,493 Milliarden Euro in diesem Jahr bis 7,154 Milliarden Euro im Jahr 2018. Nach Einschätzung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands wird 2025 etwa jeder zehnte Rentner auf die Grundsicherung im Alter angewiesen sein.

Ein Sprecher von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) interpretierte die Zahlen jedoch nicht als deutlichen Anstieg der Altersarmut. Vielmehr sei demographische Wandel und damit die zunehmende Zahl der älteren Menschen in der Gesamtbevölkerung Ursache der steigendenden Kosten für die Existenzsicherung im Alter. Zudem könnten sich andere Faktoren wie steigende Mietpreise darauf auswirken, ohne dass die Zahl der Senioren entsprechend steige.

Wie „Zeit online“ im Hinblick auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtet, arbeiten immer mehr Menschen auch jenseits des gesetzlichen Renteneintrittsalters. So habe es Ende Juni vergangenen Jahres bundesweit 829.173 Minijobber über 65 Jahre gegeben. Das entspreche einem Anstieg von knapp 36.000 im Vergleich zum Vorjahr und einem Zuwachs von 270.000 im Vergleich zum Jahr 2003. 137.000 Minijobber hatten bereits das 74. Lebensjahr überschritten. Laut der Online-Ausgabe der Zeitung waren zudem 183.435 Senioren sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit belegt die Altersgruppe der 65-Jährigen erstmals mehr als eine Million Arbeitsplätze (inklusive Minijobs). Die meisten Älteren arbeiteten aber „nicht zum Spaß und Zeitvertreib weiter, sondern aus purer finanzieller Not", betonte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. (ag)

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