Drei Millionen Kinder aus Hartz IV-Familien machen aus Armutsgründen keinen Urlaub
15.07.2013
Viele Kinder aus Hartz IV-Familien können aus Armutsgründen keinen Urlaub machen. Deshalb fordert der Kinderschutzbund die Ausweitung des Teilhabepakets für Familien, die von der staatlichen Grundsicherung leben. Auf diese Weise sollen Kinder aus sozial schwachen Familien die Möglichkeit bekommen, in den Urlaub zu fahren.
Hartz IV-Kinder sollen über Aufstockung des Teilhabepakets Chance auf Urlaub bekommen
Die Zahl der armen Kinder ist in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent gestiegen. Weil das Geld der Familien oft nicht einmal für das Nötigste reicht, können rund drei Millionen Kinder in den Ferien nicht wegfahren. Darauf weist der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ hin. Er fordert die sommerliche Aufstockung des Teilhabepakets von Hartz IV-Familien um jeweils 300 Euro, so dass arme Kinder bei den Ferien nicht „abgehängt“ werden.
Familienurlaub schaffe eine gemeinsame Identität. „Davon zehren viele das ganze Jahr über. Fällt dies weg, ist der Zusammenhalt vor allem von wirtschaftlich schwachen Familien gefährdet", erläuterte Hilgers gegenüber der Zeitung. Es gehe dabei zudem um Erholung, die auch für Kinder sehr wichtig sei. „Kinder in der Sekundarstufe haben heute selber mehr Unterricht, als der einzelne Lehrer erteilt. Lernen ist aber Arbeit und die Schüler haben durch die fehlende Urlaubsmöglichkeit nicht genug Erholung".
Bei der Auswahl des Reiseziels sollte auf Kinderfreundlichkeit geachtet werden, rät Hilgers. So sei ein Urlaub mit Kindern in Spanien oder Italien entspannter als im „kinderentwöhnten" Deutschland. (ag)
Bild: www.foto-fine-art.de / pixelio.de
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