Das Jobcenter Wuppertal lieferte kรผrzlich ein erschreckendes Beispiel dafรผr, warum Hartz IV-Beziehern aufgrund von unverantwortlichen und rechtswidrigen Verwaltungspraktiken, die Miete gestrichen wird und sie damit in die Obdachlosigkeit geschickt werden.
Hartz IV-Bezieher kann Mieterhรถhung nicht finanzieren
Der Vermieter eines Hartz IV-Beziehers, erhรถhte die Miete der entsprechenden Wohnung um 20 Euro. Das Jobcenter forderte aufgrund dessen eine Zustimmung zur Mieterhรถhung von dem Leistungsbezieher ein. Dieser gab jedoch an, diese nicht beibringen zu kรถnnen, da er das Geld nicht zur Verfรผgung habe. Das Jobcenter veranlasste daraufhin einen vorlรคufigen Bescheid, ohne Miete und Heizung.
Der Leistungsbezieher gab erneut an, dass er nichts dazu geben kรถnne, was ihm nicht zur Verfรผgung stehe. Das Ergebnis: Das Jobcenter รผbernahm nun gar keine Miete mehr, mit der Begrรผndung, dass die Hรถhe der Miete unklar sei. Die Nichtzahlung der Miete war schon im zweiten Monat. Das Jobcenter Wuppertal nahm durch das plรถtzliche Nichtzahlen der Miete mutwillig in Kauf, dass das man den Hartz IV-Bezieher alsbald vor die Tรผr setzen wรผrde. Schlieรlich ist das die logische Konsequenz eines Vermieters, der sein Geld nicht erhรคlt.
Realitรคt widerspricht schรถnem Gerede
Die ist nur eines von vielen negativen Beispielen die belegen, dass Hartz IV-Bezieher aufgrund von unzureichender beziehungsweise nicht rechtzeitiger Hilfe oder rechtswidrigen Praktiken der Jobcenter, ihre Wohnungen verlieren oder eine mรถgliche Anmietung verhindert wird.
Leider geschieht dies immer hรคufiger. Zu den Zustรคnden รคuรert sich das Jobcenter Wuppertal lediglich mit der Stellungnahme: โWir machen keine Hartz IV-Bezieher obdachlosโ. Leider widerspricht die Realitรคt diesem schรถnen Gerede. Herr Scheele, Chef der Bundesagentur fรผr Arbeit, rief kรผrzlich dazu auf, die Mitarbeiter in den Jobcentern mehr wertzuschรคtzen, da diese dort ausschlieรlich gute Arbeit leisten wรผrden. Wenn er mit guter Arbeit meint, dass die Mitarbeiter gut darin sind, Hartz IV-Beziehern das Leben zu erschweren, ist dies richtig. Moral und Ethik scheinen dort auf jeden Fall Fremdwรถrter zu sein.
Jobcenter Wuppertal fรคllt hรคufig negativ auf
Schon in der Vergangenheit ist gerade das Jobcenter Wuppertal, in Hinblick auf den Umgang mit Hartz IV-Beziehern, besonders negativ aufgefallen. Im Januar diesen Jahres bezogen รผber 14 Prozent aller Wuppertaler*innen ALG II. Mit fast 28 Prozent, ist die Sanktionsquote in Wuppertal die Hรถchste in ganz Nordrhein-Westfalen. Die durchschnittliche Kรผrzung liegt dabei bei knapp 150 Euro. Untersuchungen ergaben, dass Antragsbearbeitungen in Wuppertal immer besonders lange dauern, obwohl die Mitarbeiter bei Antrรคgen auf Hartz IV zur unverzรผglichen Umsetzung aufgerufen sind. Dies bedeutet, dass Antrรคge in der Regel innerhalb von zwei Wochen zu bearbeiten sind.
In Wuppertal passiert meistens allerdings lange gar nichts. Menschen, die Antrรคge auf ALG II stellen, haben im Regelfall alle ihre Reserven aufgebraucht und benรถtigen daher sofortige Unterstรผtzung. Das Jobcenter schikaniert diese Menschen jedoch immer wieder, indem sie sie beispielsweise dazu auffordern, Unterlagen einzureichen, die bereits eingereicht wurden. Zusรคtzlich droht man ihnen damit, die Leistungen ganz oder teilweise zu streichen, wenn die geforderten Unterlagen nicht eingereicht werden wรผrden. Vorschรผsse seien zudem ausgeschlossen, da die Bedรผrftigkeit noch nicht geklรคrt wurde. Stattdessen wird ihnen geraten zur Tafel zu gehen.
Obdachlosigkeit ist die Folge
Aufgrund dieses willkรผrlichen und menschenunwรผrdigen Verhaltens, drohen Hartz IV-Beziehern hรคufig Stromabstellungen, Mahnungen und Kรผndigungen, die die Folge mit sich bringen, dass sie obdachlos werden. Auch Arbeitsverhรคltnisse kรถnnen teilweise nicht angetreten werden, weil das nรถtige Geld fรผr die Fahrtkosten fehlt. Anstatt Unterstรผtzung zu erhalten, drohen Hartz IV-Beziehern daraufhin allerdings weitere Sanktionen. Es darf nicht sein, dass in den Jobcentern so mit Menschen umgegangen werden darf.