Inkassoverfahren sind eine unangenehme Angelegenheit. Die Kosten übersteigen bei weitem die der ursprünglichen Rechnungen, und der Druck auf die Betroffenen ist hoch – die Sorge steigt, dass eine säumige Zahlung vor Gericht verhandelt wird.
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Zahlen Sie nicht ohne Prüfung
Wenn das Unwohlsein wächst, und die Mittel, die Zahlung zu leisten, aufgebracht werden können, ist der Drang berechtigt, die Sache endlich zu bereinigen – der Aufforderung zu folgen. Sie sollten aber in jedem Fall genau prüfen, ob eine Inkassoforderung gerechtfertigt ist.
Vorsicht bei Inkasso-Abzocke
Manche Inkasso-Firmen wissen um den Druck, den Zahlungsaufforderungen ausüben und versuchen, besonders Menschen zu ködern, bei denen sie vermuten, dass diese wenig Überblick über ihre Geschäfte haben.
Woran erkennen Sie Inkasso-Betrug?
Kriminelle nutzen für Inkassobetrug oft Konten im Ausland, auf die ihre Opfer das Geld überweisen sollen. Eine strafrechtliche Verfolgung ist dann oft sehr schwierig.
Hier finden Sie eine Liste mit Inkasso-Unternehmen, die die Kosten zu hoch ansetzen. Seien Sie immer skeptisch, wenn Sie zu einer Zahlung aufgefordert wurden, sich aber nicht erinnern, auf welche Rechnung sich diese beziehen soll.
Statt zu bezahlen können Sie im Internet recherchieren, ob die angegebene Firma, die Telefonnummern, Bankverbindungen und Adressen bereits polizeibekannt sind oder ob andere Menschen vor dem Inkassounternehmen warnen.
Prüfen Sie auch berechtigte Forderungen
Handelt es sich um eine Zahlung, die Sie tatsächlich zu leisten haben? Bekamen Sie dafür bereits Mahnungen zugestellt? Dann ist ein weiterer Schritt des enstprechenden Unternehmens irgendwann der, eine Inkassogesellschaft einzusetzen. Auch wenn Sie also sehen, dass die Inkassogesellschaft berechtigt ist, sollten Sie deren Forderung genau prüfen. Es kommt nicht selten vor, dass die geforderten Inkassokosten zu hoch sind. Wenden Sie sich an die Verbraucherzentrale.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
Kommt Ihnen eine Forderung zu hoch vor, dann sprechen Sie mit der Verbraucherzentrale und bitten das Inkassounternehmen um eine genaue Auflistung der Kosten. Wenn das Unternehmen jetzt mit Zwangsmaßnahmen droht, mit Gehaltspfändungen oder einer Zwansgvollstreckung, dann informieren Sie die Verbraucherzentrale oder lassen sich rechtlich beraten.
Wann geht es zum Gericht?
Sie sollten indessen auch nicht übereifrig sein, den Rechtsweg einzuschalten. Wenn Sie wissen, dass Sie eine Rechnung nicht bezahlt haben, doch die zusätzlichen Forderungen für das Inkassounternehmen selbst zu hoch erscheinen, dann bezahlen Sie die Hauptforderung, bei der Sie davon ausgehen, dass diese gerechtfertigt ist.
Gerichtliche Schreiben lassen sich nicht aussitzen
Kommt ein Mahnbescheid oder eine Klageschrift, dann müssen Sie reagieren. Tun Sie es nämlich nicht, dann können Sie gerichtlich verurteilt werden, allein, weil Sie nicht reagierten. Achten Sie unbedingt auf gerichtliche Fristen und suchen Sie die Verbraucherberatung auf. Dort arbeiten Profis, die genau wissen, welche Kosten berechtigt sind und welche nicht.
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Dr. Utz Anhalt ist Buchautor, Publizist, Sozialrechtsexperte und Historiker. 2000 schloss er ein Magister Artium (M.A.) in Geschichte und Politik an der Universität Hannover ab. Seine Schwerpunkte liegen im Sozialrecht und Sozialpolitik. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Dokumentationen für ZDF , History Channel, Pro7, NTV, MTV, Sat1.