Indexmieten lassen Mieten durch Inflation stark steigen

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Die Menschen in Deutschland erleben derzeit starke Preissteigerungen in fast allen Lebensbereichen: die Lebensmittel verteuern sich, die Strom- und Gaspreise steigen und die Benzinpreise klettern auf über zwei Euro je Liter.

Was viele Menschen nicht wissen: Auch die Mieten können schon sehr bald stark ansteigen. Die größte Gefahr besteht bei sog. Indexmieten.

Mietpreise sind an die Lebenshaltungskosten gebunden

Kaum jemand, der nicht selbst Vermieter ist, hat bisland von einer Indexmiete gehört. In Deutschland können auf fünf Arten die Mieten erhöht werden. Eine Mietpreiserhöhungsart ist die sogenannte Indexmiete. Diese orientiert sich an der Inflation.

Viele Vermieter sind bereits dazu übergegangen, in den Mietverträgen eine Indexmiete zu vereinbaren. Die Vermieter gehen damit “auf Nummer sicher”, wenn die Teuerungsrate in Deutschland weiter steigt.

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Nach Angaben des Mietervereins Hamburg wird ein starker Anstieg der Indexmieten festgestellt. Etwa die Hälfte der Mietneuverträge würden eine solche Klausel bereits enthalten. Während bei Staffelmieten Mieterhöhungen bereits vorinstalliert sind, sind Indexmieten dagegen flexibel und folgen der Inflation. Und die Inflation steigt

Zahlreiche Finanzexperten gehen davon aus, dass die Inflation in Deutschland schnell ein zweistelliges Ausmaß annehmen könnte. Derzeit ist eine Inflationsrate von 7 Prozent bestätigt. Durch die neueren Preissteigerungen werden weitere Verteuerungsraten erwartet.

Die Indexmiete ist gekoppelt mit den Lebenshaltungskosten in Deutschland. Sie orientiert sich an dem Verbraucherindex des Statistischen Bundesamtes. Eine Indexmiete kann also verbunden mit den sich erhöhenden Lebenshaltungskosten ansteigen.

Dabei ist die maximale Erhöhung der Steigerung des Mietpreises nach § 557b BGB mit den Veränderungen des Verbraucherpreisindex verbunden.

Höhere Mieten erwartet

Mieter und Mieterinnen, bei denen im Mietvertrag eine Indexmiete vereinbart wurde, werden sehr wahrscheinlich demnächst starke Mietpreissteigerungen durch die anhaltene Inflation erleben.

Anders als bei anderen Mietverträgen, ist eine Mieterhöhung durch die Indexmiete faktisch sehr wahrscheinlich.

Vermieter können einfach die Miete erhöhen

Vermieter benötigen hierfür keine Erlaubnis, da die Indexmiete bereits vertraglich geregelt ist.

Somit muss auch keine Einverständnis des Mieters eingeholt sein. Der Vermieter muss nur die Mietpreis-Erhöhung schriftlich mitteilen. Der Mieter ist dann zur Zahlung der erhöhten Miete verpflichtet.

Die Anhebung der Miete kann drastisch ausfallen, vor allem, wenn die Miete erst nach längerer Zeit erhöht wird.

Was können Mieter gegen Mieterhöhungen tun?

Wichtig ist, dass die Miete nur alle 12 Moante erhöht werden darf. Wurde also die Miete erst vor einigen Monaten erhöht, so sollte gegen den erhöhten Mietzins Einspruch erhoben werden. Sprich: Zwischen zwei Mieterhöhungen müssen jeweils mindestens 12 Monate liegen, in denen die Miete gleich bleibt.

Der Vermieter muss schriftlich den Vermieter über die Mieterhöhung informieren. In diesem Schreiben muss der Vermieter auch aufschlüsseln, wie die neue Indexmiete berechnet wurde. Auch darf die Miete erst übernächsten Monat steigen.

Insgesamt kaum Chancen

Insgesamt haben allerdings Mieter kaum Chancen, sich gegen die Mieterhöhung zu wehren, bestätigt auch der Mieterverband. “Da kann man als Mieter nichts machen”, betont der Mieterbund. Auch die Kappungsgrenze, die für eine Begrenzung der Mieterhöhung sorgt, greife bei Indexmieten nicht.