Immer wieder Hartz IV Falle

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Hartz IV Betroffene berichten ihre Erlebnisse: Die Hartz IV Falle und kein Bildungsgutschein
von Fred S.

Ich bin auch schon seit längerem Hartz IV- Empfänger und komme trotz aller Bemühungen nicht raus. Vor kurzem musste ich mal wieder eine Eingliederungsvereinbarung unterschreiben in der ich aufgefordert wurde mich um sämtliche Möglichkeiten zu bemühen. Dazu kommt noch, dass ich auch eine Schuldnerberatung beauftragen soll, da das Jobcenter Güstrow Angst hat sein Geld nicht wiederzusehen, wenn ich Privatinsolvenz anmelde. Ferner habe ich zwei Kinder, die seit längerer Zeit Unterhalt vom Amt bekommen, weil ich keinen Verdienst habe.

Dieses Amt steht jedes Jahr vor meiner Tür und verlangt, dass ich eine Arbeit nachweise. Jobs bekomme ich hier nur kurzfristig und der letzte Job war für vier Tage bei einer Zeitarbeit-Firma. Einen Job ohne Auto zu bekommen ist noch schwerer, da man diese Eingliederungshilfe ebenfalls ablehnt hat. Vielmehr hat man mir geraten eine Arbeit in Nähe meines Wohnortes zu suchen, bei der ich Notfalls zu Fuss hin komme.

Ich habe letztes Jahr den Fehler gemacht von Niedersachsen nach Mecklenburg-Vorpommern zu ziehen da ich vorher in Dänemark beschäftigt war und von Rostock mit der Fähre schneller drüben gewesen wäre. Aber leider brauchte man mich in Dänemark nicht mehr und nun sitze ich hier fest. Jetzt hatte ich mich als Inspekteur für Grundstücksentwässerung berworben. Dazu muss ich als Berufsfremder einen Zertifizierten Lehrgang in Leipzig besuchen, der sogar von der Bundesagentur genehmigt ist und über einen Bildungsgutschein gefördert wird. Ich bin gelernter Maurer. Dieser Gutschein wird abgelehnt mit dem Grund, weil das Bildungszentrum zu weit weg wäre und die angeblich würden Jeden nehmen um an Geld vom Amt zu kommen. Angeblich habe ich keine ausreichende Schulbildung- das wurde mir von meier Sachbearbeiterin gesagt.

Ich habe einige Gründe vorgebracht, weil ich finde, dass dieser Beruf für mich passend wäre. Dabei habe ich einen Werkpolierschein gemacht und auch schon einen Vollzeitvorbereitungslehrgang zum Maurermeister besucht, der aber über ein Meisterdarlehen bezahlt wird. Also ich finde, ich habe genug Bildung, auch wenn ich die Prüfungen nicht zuende gebracht habe wegen Geldmangel. Aber die bleiben Stur. Ein weiterer Grund ist, dass es zwar eine Einstellungszusage dafür gibt, aber ersteinmal ein Praktikum zu absolvieren sei. Doch während des Praktikums soll ich kein Geld vom Amt erhalten.

Vergangenes Jahr wurde ich mehrfach an Firmen vermittelt, die Jemanden zum Probearbeiten holten und nach einer Woche wieder wegschickten, sobald der Auftrag erledigt war. Mir hat ein Arbeitgeber wörtlich gesagt, dass er sich Arbeitslose vom Amt holt, wenn er knapp an Personal ist, die "wären billiger als Jemanden einzustellen". Lieber gibt man mir einen Vermittlungsgutschein, an dem nur der Privatvermittler verdient und ich werde dann nach 6 Wochen wieder nach Hause geschickt, wenn die erste Rate bezahlt wurde.

Beschwerden bei der Zentrale der Arbeitsagentur in Nürnberg werden gar nicht bearbeitet. An Stern TV habe ich auch schon geschrieben, doch die wollen meinen Fall nicht veröffentlichen. (Ein Leserartikel von Fred S., 12.11.2008)