Immer mehr Hartz IV Bezieher und Rentner müssen zur Tafel

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Anstieg um 10 Prozent der Nutzer bei den Tafeln

Nach Angaben des Bundesverband der Tafeln e.V. sind immer mehr Menschen auf die Spendengaben angewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr ist eine Steigerungsrate von 10 Prozent mehr Kunden/innen zu verzeichnen. Vor allem immer mehr Kinder, Jugendliche und Rentner müssen von den Spenden leben, weil die Grundsicherung bzw. Hartz IV nicht ausreichen.

Die Tafeln geben vor allem Lebensmittel aus, die von Supermärkten gespendet wurden, weil diese aus dem Sortiment genommen und sonst im Müll landen würden. Über 940 Tafeln mit mehr als 2.000 Tafel-Läden und Ausgabestellen existieren in Deutschland.

Über 1,65 Millionen Menschen nutzen die Tafeln

Zum Weihnachtsfest sieht das Hartz IV System keine Extraleistungen vor. Kinderwünsche zu Weihnachten sind für viele Eltern nicht zu realisieren. Obwohl Deutschland zu den reichsten Ländern diese Erde zählt, sind die Tafeln zu einem Rettungsanker geworden, weil der Staat seiner Verantwortung nicht vollends nachgeht.

Somit ist auch zu erklären, warum immer mehr Menschen die Tafeln in Anspruch nehmen müssen. Nach Angaben des Bundesverbandes ist die Zahl der Nutzer/innen im Jahre 2019 um 10 Prozent auf 1650.000 Menschen gestiegen. Besonders hoch ist der Anstieg bei den Rentnern. Hier verzeichnen die Tafeln einen Anstieg um 26 Prozent.

Die Zahlen in der Übersicht:

  • Über 1,6 Millionen bedürftige Menschen nutzen regelmäßig die Tafeln
  • darunter 30 Prozent Kinder und Jugendliche,
  • 26 Prozent Rentner
  • 44 Prozent Erwachsene

Immer mehr Senioren nutzen die Tafeln

„Die Zahl der Rentner unter den Tafelkunden ist innerhalb eines Jahres um mehr als 20 Prozent auf 430.000 gestiegen“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbands, Jochen Brühl, der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Oftmals haben Rentner Vorbehalte und trauen sich nicht, Hilfe anzunehmen. Wer älter ist, ist kaum in der Lage seine soziale Situation zu verändern. Viele resignieren deshalb.

Eine halbe Millionen Kinder und Jugendliche

Für Familien, die auf Hartz IV angewiesen sind, ist das Weihnachtsfest mit großen Entbehrungen verbunden. Die Kinder wünschen sich wie alle Kinder Geschenke. Für die Eltern ist das aber nicht machbar ohne Zuschüsse, die vom Staat verwehrt werden. „Unter unseren Kunden sind auch 500.000 Kinder und Jugendliche. Deren Zahl übersteigt also noch die der Rentner, die unsere Angebote nutzen“, berichtet Brühl.

Noch weniger als Hartz IV

Auch viele Asylbewerber nutzen die Tafeln. Leben die Menschen in Aufnahmelagern, bekommen sie laut dem „Asylbewerberleistungsgesetz“ noch weniger Geld als Hartz IV Bezieher. Die Migranten bekommen nämlich nur ein Taschengeld von 108 bis 135 Euro Im Monat. Jugendliche erhalten nur 76 Euro und Kinder 83 Euro.