Hausratsversicherung bei Bürgergeld: Das zahlt das Jobcenter?

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Eine Hausratsversicherung kostet, und wer Bürgergeld bezieht, ist äußerst knapp bei Kasse. Deshalb stellten uns bei gegen-hartz.de Leistungsberechtigte mehrfach die Frage, ob das Jobcenter die Kosten für eine Hausratsversicherung übernimmt.

Wir erklären, wie die Regelungen des Jobcenters über das Zahlen solcher Versicherungsbeiträge lauten, worauf Sie achten müssen und was Sie tun können.

Es gibt einen Pauschalbetrag

Die Aufwendungen für private Versicherungen sind beim Bürgergeld lediglich im Pauschalbetrag zur Sicherung des Lebensunterhaltes enthalten, dem sogenannten Regelbedarf. Das Jobcenter zahlt private Versicherungsbeiträge nicht zusätzlich aus und auch nicht separat.

Da die Hausratsversicherung eine solche private Versicherung ist, gilt diese Regelung auch für die Übernahme von Prämien für die Hausratsversicherung. Leistungsbezieher müssen selbst zahlen.

Die Versicherung wird vom Einkommen abgezogen

Wenn das Jobcenter berechnet, ob Sie berechtigt sind, Bürgergeld zu erhalten, und wenn, dann in welcher Höhe, ermittelt die Behörde, über wieviel verwertbares Geldvermögen und / oder eigenes Einkommen sie verfügen.

Zum Bezug von Bürgergeld berechtigt sind Sie nämlich nur, wenn Sie aus eigenen finanziellen Mitteln Ihren Lebensunterhalt nicht decken können.

Eine Hausratsversicherung bietet Ihnen bei der Anrechnung einen Vorteil. Für Versicherungen gibt es eine Pauschale von 30,00 Euro pro Monat, die Ihnen das Jobcenter vom angerechneten Einkommen abzieht. Pro Jahr haben Sie also 360 Euro, um damit die Versicherung zu bezahlen.

Ist Entschädigung Einkommen?

Was passiert, wenn ein Schaden in Ihrer Wohnung entsteht, zum Beispiel durch Wasser oder Feuer, und die Hausratsversicherung zahlt Ihnen eine Entschädigung? Gilt diese Entschädigung beim Jobcenter auch als Einkommen und rechnet Ihnen die Entschädigung auf das Bürgergeld an, kürzt Ihnen also die Sozialleistung um die entsprechende Summe?

Die Auszahlung der Versicherung gilt nicht als anrechenbares Einkommen, und dies aus rechtlich gutem Grund. Durch die Entschädigung bekommen Sie keinen Profit, der Ihnen für Ihren Lebensunterhalt zur Verfügung steht, sondern sie ersetzt lediglich die zerstörte Einrichtung.

Trotz der Entschädigung erhalten Sie also weiter das volle Bürgergeld wie zuvor.

Wie können Sie bei der Hausratsversicherung sparen?

Wenn Sie in den Bezug von Bürgergeld geraten, dann bedeutet das, mit sehr wenig Geld auskommen zu müssen. Deshalb müssen Sie notgedrungen prüfen, wo Sie Ausgaben einsparen können, damit Sie sich nicht verschulden.

Können Sie bei der Hausratsversicherung überhaupt sparen. Ja, es gibt mehrere Möglichkeiten. Sie können in eine kleinere Wohnung umziehen, denn die Prämie für die Hausratsversicherung richtet sich nach der versicherten Wohnfläche.

Sie können zweitens prüfen, ob Sie zum Basistarif versichert sind. Hausratsversicherungen bieten in der Regel mehrere Tarifstufen an, Basis, Premium und Komfort. Die höheren Stufen bieten umfangreichere Leistungen an, zum Beispiel gilt die Versicherung auch bei grober Fahrlässigkeit. Sie sind aber auch wesentlich teurer. Wenn Sie einen teureren Tarif nutzen, dann wechseln sie in den günstigeren.

Drittens können Sie vergleichen. Falls eine andere Versicherung bessere Preise anbietet, dann kündigen Sie bei ihrem gegenwärtigen Anbieter und wechseln dorthin, wo Sie weniger zahlen.

Tipp:  Müssen Jobcenter Hausratversicherung oder Privathaftpflicht zahlen?