Hartz IV-Wohnungen: Vermieter treiben Miete bis zur Angemessenheitsgrenze

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Jobcenter รผbernehmen Mietkosten bis zu einer Angemessenheitsgrenze. Diese wird durch den Mietpreisvergleich รคhnlicher Wohnungen in der Umgebung ermittelt. Das wissen auch Vermieter โ€“ und treiben die Preise Schritt fรผr Schritt nach oben.

Mietkosten von Wohnung im unteren Preissegment sind drastisch gestiegen

Die Hamburger Morgenpost berichtet รผber eine Erhebung des Pestel-Instituts, nach welcher die Preise vom Jobcenter รผbernommener Mieten in Hamburg in den letzten sechs Jahren um fast 55 Prozent gestiegen sind. Die Miete pro Quadratmeter liegt damit bei etwa 10,77 Euro.

Damit hat sich der Preis fast an die 12,75 Euro pro Quadratmeter fรผr Wohnungen in โ€žnormaler Wohnlageโ€œ angeglichen. Betroffenen von hartz IV fรคllt es immer schwerer, bezahlbare Wohnungen zu finden.

Mietpreissteigerung hat System

Institutsleiter Matthias Gรผnther sieht hier ein systematisches Vorgehen der Vermieter. Diese wรผrden die Mietpreise bis zur Angemessenheitsgrenze ausreizen, also bis zu dem Punkt, an dem die Jobcenter die Kosten gerade so noch รผbernehmen. Das wiederum fรผhre langfristig zu einer allgemeinen Steigerung der Mietpreise, weil durch das Jobcenter รผbernommene Kosten, per se als โ€žangemessenโ€œ gelten, so Gรผnther gegenรผber der Zeitung.

Das wiederum fรผhre auch zum Mietanstieg fรผr Menschen mit Mindestlohn, Alleinerziehende und Rentner, die keine Unterstรผtzung vom Jobcenter erhalten. Bild: fotomek / AdobeStock