Menschen in Armut und Hartz IV können immer öfter ihre Heizkosten nicht bezahlen. Das Statistische Bundesamt erfasste 2019 zwei Millionen Menschen, welche die Mehrkosten für den Heizbedarf nicht decken konnten. Bei Alleinerziehenden waren es sogar 7 Prozent. Dieses Jahr droht sich die Situation drastisch zu verschlechtern. Die Heizkosten für Erdgas werden vorraussichtlich um 13 Prozent und die für Öl-Heizungen um 44 Prozent steigen! Betroffene von Hartz IV werden mit diesen Mehrkosten allein gelassen.
Drastischer Anstieg der Heizkosten erwartet
Die preise für Gas und Strom sind in Europa massiv angestiegen. So sehr, dass sich sogar die EU-Finanz- und Wirtschaftsminister mit der Thematik befassen wollen. Allerdings können sie kurzfristig nichts unternehmen. Zwischen Januar und Oktober sind die Erdgaspreise um 440 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich sind die Heizkosten in deutschen Haushalten im Vergleich zum Vorjahr bereits jetzt um 30 Prozent angestiegen. Beim Strom liegt die Steigerung bei 4 Prozent.
Hintergrund für den drastischen Anstieg ist einerseits der gestiegene Energiebedarf im Zuge der Corona-Pandemie, andererseits hat das Emissionshandelssystem für CO2-Ausstöße der EU zu einer Kostensteigerung geführt. Einige europäische Staaten wollen daher ihre Verbraucher entlasten oder Tarifbremsen installieren. In Deutschland gibt es dazu bisher keine Pläne.
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Hartz IV-Empfängern droht frostiger Winter
Mit der Regelsatzerhöhung von 0,67 Prozent für 2022, die noch nicht einmal die Inflation ausgleicht, werden es Menschen in Armut, Hartz IV und Grundsicherung schwer haben, diesen Winter angemessen zu heizen. Zwar werden die Heizkosten in einem „angemessenen“ Rahmen, der sich an dem durchschnittlichen Kilowattstundenverbrauch orientiert, übernommen, doch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass diese Bemessung oftmals nicht hinreicht, um warm durch den Winter zu kommen.
Bild: penofoto.de / AdobeStock
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