Hessische Wohlfahrtsverbรคnde haben die โdigitale Ausgrenzungโ von Menschen in Armut wรคhrend der Corona-Krise kritisiert. Die persรถnliche Betreuung der Betroffenen mรผsse wieder aufgenommen werden.
Prรคsenzberatung ist unbedingt notwendig
Petra Goertz, die Geschรคftsfรผhrerin der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, der der Paritรคtische, das Rote Kreutz, die Diakonie und Karitas, AWO und der Landesverband der Jรผdischen Gemeinden angehรถrt, verurteilte die โdigitale Ausgrenzungโ der Betroffenen. Insbesondere รคltere, behinderte und geflรผchtete Menschen hรคtten groรe Schwierigkeiten, online Informationen zu erhalten oder Antrรคge zu stellen. โBei Leistungen, auf die die Menschen existenziell angewiesen sind, muss es persรถnliche Beratungen gebenโ, sagte sie.
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Lockdown der Jobcenter und รmter hat zu groรen Problemen gefรผhrt
Die pandemiebedingte Schlieรung von Jobcentern und รmtern habe dazu gefรผhrt, dass viele Betroffene groรe Schwierigkeiten bei der Antragsstellung hatten, so der Verband. Arbeitslosengeld I hรคtte nur noch digital beantragt werden kรถnnen. Doch dafรผr sind digitale Endgerรคte, Internetanschluss und Nutzerkenntnis erforderlich.
โDigitale Teilhabe setzt ein Grundrecht auf Internet vorausโ, folgerte Jรถrn Klรคrner von der Caritas. Darum sei die โAusstattung mit Hard- und Software fรผr alleโ notwendige Vorraussetzung fรผr den Online-betrieb von Jobcentern, Gesundheits- und Jugendรคmtern. Zusรคtzlich bedรผrfe es einer Vermittlung digitaler Kompetenzen, damit die Betroffenen von den technischen Angeboten nicht รผberfordert seien und ihre Antrรคge umfรคnglich und korrekt stellen kรถnnten.
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