Aus der Hartz-IV-Schleife heraus zu kommen, ist schwierig. Viele halten es für fast unmöglich. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmark – und Berufsforschung (IAB) fand die drei wichtigtsten Risiken, im Hartz-IV-System gefangen zu bleiben.
Diese Probleme sind: Lange Arbeitslosigkeit, gesundheitliche Beschwerden und höheres Alter. Jede dieser Faktoren halbiert die Chancen, aus Hartz-IV in eine reguläre Arbeit zu kommen, so die Studie. Die Studie der IAM basiert auf 5000 Hartz-IV-Empfängern von ganz jung (15 Jahre) bis ganz alt (64 Jahre).
Das Ergebnis macht zwar insofern Mut, dass die Abhängigkeit von Hartz-IV nicht immer lebenslang bedeutet. Kommen jedoch die drei Probleme dazu, am schlimmsten zusammen, dann wird es extrem schwierig, aus der Hartz-Mühle heraus zu kommen.
Weitere Probleme, eine andere Chance als Endstation Hartz zu bekommen, sind fehlende Abschlüsse in Schule und Beruf, mangelnde Deutschkenntnisse, Pflege von Verwandten oder Betreuung von Kindern. Kinder erziehende Mütter finden um ein Drittel weniger Arbeit als ohne diese.
Fast viertausend der Studienteilnehmer_innen belasteten zumindest zwei dieser Risikofaktoren, nahezu jeder zweite kannte drei oder mehr davon. Für die überwältigende Mehrheit der Hartz-IV-Abhängigen ist ein Ausweg aus dem System also kaum in Sicht. (Dr. Utz Anhalt)
Bild: marqs – fotolia
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