Hartz IV Beratungsstellen bedroht

Lesedauer 2 Minuten

Aktionstag gegen die Streichung der Finanzierung von unabhängigen Sozialberatungsstellen in Nordrhein Westfalen

Arbeitslosenzentren und Arbeitslosenberatungsstellen aus Nordrhein Westfalen (NRW) rufen landesweit zur Teilnahme an einem Aktionstag gegen die Streichung der Finanzierung von unabhängigen Sozialberatungsstellen auf. Auch die gegen-hartz.de Redaktion hat bereits mit zu dem Aktionstag aufgerufen. Am Dienstag, den 20. Mai 2008 findet die Beratung für Arbeitslose, BezieherInnen von Sozialleistungen und Menschen mit geringem Einkommen vor örtlichen ARGEn, Rathäusern oder auf Marktplätzen statt. BeraterInnen werden an diesem Tag im Freien beraten, um auf die katastrophale Lage der Sozialberatung in NRW aufmerksam zu machen. Ratsuchende sollen sich solidarisch erklären und erhalten Gelegenheit ihre Beratungsstelle zu unterstützen.

Für die Weiterführung der Landesfinanzierung unabhängiger Beratung von Sozialleistungsbeziehern und Menschen mit geringen Einkommen! Wer arbeitslos ist und von Arbeitslosengeld II (ALG II) oder Sozialhilfe leben muss, den trifft es hart. Oft fühlen sich Betroffene einer übermächtigen Arbeitslosen- und Sozialverwaltung hilflos ausgesetzt. Für mehr als hunderttausend Ratsuchende pro Jahr sind deshalb die aus Landesmitteln geförderten 75 Arbeitslosenzentren und 65 Beratungsstellen in NRW eine Art „letzter Rettungsanker”. Hier stoßen sie auf offene Ohren, Verständnis und erhalten fachlich kompetente Beratung und Unterstützung zur Lösung ihrer Probleme.

Zum 1. Oktober 2008 will das Land NRW die finanzielle Förderung für diese Einrichtungen einstellen. Ca. 4,25 Mio. Euro, die das Land aus dem Europäischen Sozialfond an die Arbeitslosenzentren und Beratungsstellen weiterleitet, sollen eingespart werden. Der komplette Kahlschlag in diesem Bereich kann durch andere Finanzierungskonzepte nicht mehr aufgefangen werden. Unabhängige und niedrigschwellig angelegte Beratung für Arbeitslose, BezieherInnen von Sozialleistungen und Menschen mit geringem Einkommen steht somit landesweit auf dem Spiel.

Das Bündnis für Sozialberatung in NRW fordert:

– die Fortführung der Finanzierung von Sozialberatungsstellen aus Landesmitteln
– einen breiten Dialog anzustoßen, um Konzepte für finanzielle Lösungen zur Erhaltung unabhängiger Beratungsstrukturen in NRW zu finden
– ein Recht auf behördenunabhängige Sozialberatung für alle Leistungsberechtigte und Menschen mit geringem Einkommen
Am 20. Mai 2008 geht die Beratung in die Öffentlichkeit! Wir werden weiter berichten.