Früher in Rente gehen – Lohnt sich das?

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Wer ab 1964 geboren ist und in die Rentenkasse eingezahlt hat, muss bis zu seinem 67. Lebensjahr arbeiten, bevor er oder sie die volle ihm oder ihr zustehende Altersrente erhält. Zwar lässt sich die Arbeit auch bis zu vier Jahre vor dieser Regelaltersgrenze beenden – das bedeutet aber finanziellen Verlust durch Abzüge, die umso höher sind, je früher Sie die Arbeit beenden.

Die Rentenformel

Die Höhe der Rente wird mit der Rentenformel berechnet. In diese fließen Entgeltpunkte, Rentenartfaktor, gegenwärtiger Rentenwert und Zugangsfaktor ein und werden multipliziert. Dieses System fußt auf einer Umlagefinanzierung. Sie bauen also nicht speziell für ihre eigene Rente Kapital auf, sondern die Beiträge der rentenversicherten Arbeitnehmer:innen finanzieren die heutigen Renter:innen.

Wie hoch sind die Abzüge?

Wer früher in Rente geht, zahlt einen Abschlag von 0,3 Prozent für jeden Monat vor dem regulären Renteneintrittsalter. Die maximalen Abschläge liegen bei 14,4 Prozent, und der vorzeitige Ruhestand ist erst vier Jahre vor der Regelsaltergrenze möglich. 14,4 Prozent wären bei der derzeitigen Durchschnittsrente in Westdeutschland von 1620,90 Euro brutto ein Verlust von 233 Euro pro Monat.

Ausnahmen beim Renteneintritt

Der Renteneintritt mit 67 Jahren gilt nicht für Versicherte, die bereits seit 45 Jahren Beiträge zahlen. Hier können Sie auch ohne Abzüge schon mit 65 Jahren in Rente gehen, wenn Sie nach 1964 zur Welt kamen. Wer vor 1964 zur Welt kam, kann nach 35 Jahren Jahren Versicherung Rente beanspruchen. Hier ist eine Rente mit 63 Jahren ohne Abzüge möglich. Menschen, die eine bescheinigte Schwerbehinderung haben, dürfen sich bereits mit 65 ohne Abschläge verrenten und ohne Abschläge mit 62 Jahren.

Erwerbsminderung und Bergleute

Ein Sonderfall sind Bergleute. Die Arbeit in Bergwerken gilt als so hart, dass Betroffene bereits mit 60 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können. Dieses Alter soll in Zukunft allerdings auf 62 Jahre erhöht werden. Wer bereits eine Erwerbsminderungsrente bezieht kann ab 65 Jahren ohne Abschlag Altersrente in Anspruch nehmen.

Wann lohnt sich ein frühzeitiger Rentenreintritt?

Eine vorzeitiger Übergang in die Rente lohnt sich nut, wenn Sie trotz der Abschläge ihre Lebenskosten erbringen. Das liegt zum einen an der Höhe ihrer Rente, zum anderen an den anfallenden Summen der Lebenshaltung.

Außerdem lässt sich der Verlust durch die Abschläge kompensieren, wenn sie zusätzliche Quellen außer der Rente haben, um ihren Lebensabend zu finanzieren. Das können Erbschaften sein, Ersparnisse, Aktienkapital, eine Lebensversicherung oder angelegtes Geld, Beteiligungen, Mieteinahmen etcetera.

Schulden, geringe Rente und Abzüge sind eine schlechte Kombination

Von Vorteil ist es, wenn Sie keine Miete zahlen und im Eigenheim leben, das komplett abbezahlt ist. Problematisch wird hingegen die Verbindung von geringer Rente und Abzügen einerseits und hohe Mietkosten oder abzuzahlende Kredite andererseits.

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