Bestimmte Jahrgänge haben im September diesen Jahres erstmals Anspruch auf eine Rente. Hier unterscheidet sich die Regelaltersgrenze der regulären Rente von der Rente für langjährig Versicherte, der Altersrente für besonders langjährig Versicherte, und der Altersrente für schwerbehinderte Menschen.
Wer geht im September in die Regelaltersrente?
Bei der Regelaltersrente sind das die Versicherten, die im August 1958 zur Welt kamen. Die können ab September 2024 regulär in die Altersrente gehen, wenn sie die Wartezeit von fünf Jahren erfüllt haben.
Wer tritt im September 2024 in die Altersrente fpr langjährig Versicherte ein?
Wer als langjährig Versicherter gilt, kann vorzeitig in Rente gehen, muss dafür allerdings Abschläge in Kauf nehmen, und dieses Minus bleibt Monat für Monat bestehen – für den Rest des Lebens.
Voraussetzung für die Altersrente für langjährig Versicherte sind 35 Jahre Wartezeit bei der Rentenversicherung.
Pro Monat, den Betroffene früher in den Ruhestand eintreten, zahlen sie 0,3 Prozent ihrer Bezüge. Wer also mindestens 35 Jahre bei der Rentenversicherung nachweisen kann, kann im September mit einem Abschlag von 12,6 Prozent vorzeitig in Rente gehen, wenn er oder sie im August 1961 zur Welt kam.
Im September in die Altersrente für schwerbehinderte Menschen
Wer die Altersrente für schwerbehinderte Menschen in Anspruch nehmen kann, für den beginnt die Rente zwei Jahre früher. Versicherte mit Schwerbehinderungen können also im September 2024 in Rente gehen, wenn sie im Dezember 1962 zur Welt kamen – und das ohne Abschläge.
Für Menschen mit Schwerbehinderungen gelten Nachteilsausgleiche. Da Arbeit sie stärker belastet als Menschen ohne Behinderungen dürfen sie früher in Rente gehen. An der Höhe der Rente ändert dies nichts.
Um die Altersrente für schwerbehinderte Menschen in Anspruch zu nehmen, müssen die Betroffenen mindestens 35 Jahre bei der Versicherung nachweisen. Zu dieser Wartezeit zählen nicht nur Pflichtbeiträge während der Erwerbszeit, sondern auch weitere Lebensphasen und Einzahlungen.
Dies sind: Freiwillig gezahlte Beiträge zur Rentenversicherung, Zeiten der Kindererziehung bis zum Alter von drei Jahren pro Kind, außerdem häusliche Pflege, die nicht dem Erwerb dient, Schwangerschaft, Arbeitslosigkeit und Krankheit.
Im September in die Altersrente für besonders langjährig Versicherte
Gilt die Altersrente für besonders langjährig Versicherte, weil Sie 45 Jahre bei der Rentenversicherung angerechnet bekommen? Dann können Sie ohne Abschläge im September 2024 in Rente gehen, wenn Sie im April 1960 zur Welt kamen.
Die Kriterien für die Wartezeit sind bei der Altersrente für besonders langjährig Versicherte härter als bei langjährig Versicherten.
Berücksichtigt werden folgende Zeiten und Einzahlungen: Beiträge für Minijobs, Pflichtbeiträge aus Beschäftigung oder selbstständiger Tätigkeit, Berücksichtigungszeiten für Kindererziehung, nicht erwerbsmäßige Pflege, Wehr- und Zivildienst, Bezug von bestimmten Sozialleistungen sowie Ersatzzeiten.
Freiwillige Beiträge werden nur einbezogen, wenn Sie mindestens 18 Jahre lang pflichtversichert waren. Arbeitslosengeld wird in den letzten zwei Jahren vor dem Beginn der Rente nur in Ausnahmefällen angerechnet. Dazu gehört die Insolvenz des Arbeitgebers.
Dr. Utz Anhalt ist Buchautor, Publizist und Historiker. 2000 schloss er ein Magister Artium (M.A.) in Geschichte und Politik an der Universität Hannover ab. Seine Schwerpunkte liegen im Sozialrecht, Sozialpolitik und Naturwissenschaften. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Dokumentationen für ZDF , History Channel, Pro7, NTV, MTV, Sat1.