DGB Studie: Ältere Erwerbslose doppelt so häufig krank als Erwerbstätige. Die Studie zeigt, dass Arbeitslosigkeit krank macht.
(16.08.2010) Laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sind ältere Erwerbslose doppelt so oft krank, wie Erwerbstätige. "Je länger die Arbeitslosigkeit dauert und je geringer die Perspektiven auf einen Wiedereinstieg sind, desto belastender wird die Situation für die Betroffenen und ihre Familien", so das DGB Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Auch jüngere Erwerbslose gehen im Durchschnitt häufiger zum Arzt. Die Studie verdeutlicht, dass Arbeitslosigkeit die Menschen krank macht.
Die Ergebnisse in der Übersicht:
Laut DGB Studie sind Arbeitslose zwischen 55 und 59 Lebensjahre etwa 2,2 mal so häufig krank geschrieben, wie Erwerbstätige. Damit liegt die Quote bei 15,2 Prozent. Auch jüngere Erwerbslose (15 bis 24 Jahre) scheinen häufiger von Erkrankungen geplagt zu sein. Hier lag die Quote bei 4,4 Prozent. Im Vergleich sind erwerbstätige junge Erwachsene im Schnitt zu 3 Prozent im Jahresverlauf krank geschrieben. Die Studie zeigt auch, dass die Krankheitsquote sich jeweils erhöht, um so älter die Betroffenen werden.
Präventionsauftrag der Krankenkassen unzureichend.
Angesichts dieser Zahlen kritiserte der DGB diese Entwicklung. So mahnte die Gewerkschaft, die Gesundheitsförderung von Hartz IV Beziehern sei "insgesamt völlig unzureichend". Es gebe in Deutschland keine wirklich Gesundheitsförderung für die Betroffenen. Präventionsmaßnahmen der Krankenkassen würden nicht greifen und Arbeitslose nicht erreichen. Aus diesem Grund forderte der DGB, dass die Krankenkassen ihren Auftrag auch bei Erwerbslosen ernster nehmen sollten und entsprechende Angebote erarbeiten sollen. Hierbei sei auch der Gesetzgeber gefordert, damit die Krankenkassen ihrem Präventionsauftrag nachkommen. (gr)
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