Bürgergeld Weihnachtsbonus: 42.700 Euro zum Weihnachtsfest

Lesedauer 2 Minuten

Die Aktion “Weihnachtsbonus” für Bürgergeldbezieher war ein Erfolg. Der Verein Sanktionsfrei konnte insgesamt 42.700 Euro an Spenden sammeln. Auch die Redaktion “Gegen-Hartz.de” hat 2.000 Euro gespendet. Insgesamt 300 Bürgergeld-Beziehende können so einen Weihnachtsbonus in Höhe von 150 Euro erhalten.

Tausende Menschen haben mitgemacht

Tausende haben an der Aktion teilgenommen. Wer bis jetzt noch keine Nachricht erhalten hat, wurde leider nicht als “Gewinner” gezogen. Alle Teilnehmer/innen, die eine Weihnachtszuwendung aus Spenden erhalten haben, wurden bereits benachrichtigt.

Das Bürgergeld kennt keine Weihnachtszeit

Bis 2005 gab es in der damaligen Sozialhilfe noch eine Weihnachtsbeihilfe. Diese wurde im Zuge der Einführung der Agenda 2010 und der Hartz-IV-Gesetze abgeschafft.

Im Bürgergeld gibt es keine Feiertage wie Weihnachten, Silvester oder Ostern. Weihnachten ist für Bürgergeld-Betroffene immer eine schwere Zeit. Die Mehrkosten für Weihnachtsdeko, Festessen oder Geschenke für die Kinder werden von den Leistungen nicht berücksichtigt.

2011 wurde sogar der Bedarf für „Schnittblumen und Zimmerpflanzen“ gestrichen – ein Weihnachtsbaum muss also ebenfalls vom Regelbedarf angespart werden. Lediglich kleinere Kommunen wie Burghausen in Oberbayern haben in den letzten Jahren freiwillig eine kleine Weihnachtsbeihilfe an Bedürftige ausgezahlt.

Ausgrenzung und Stigmatisierung treten also gerade in einer Zeit, in der überall von Nächstenliebe die Rede ist, besonders deutlich zutage. Dabei sind Feste wie Weihnachten eigentlich die Zeit, in der Kinderaugen leuchten, wenn kleine Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen. Kindern, die in Bürgergeld bzw. Sozialhilfe Haushalten aufwachsen, bleibt diese Freude oft verwehrt.

Trotz Bürgergeld Bashing: Viele Menschen haben gespendet

Die Weihnachtsgeldaktion hat aber vor allem eines gezeigt: Trotz der anhaltenden Diskussion um die Höhe des Bürgergeldes setzen viele Menschen auf Solidarität. Ohne diese Solidarität wäre die Summe nicht zustande gekommen.

So hoch die Spendensumme auch war, am Ende konnten sich “nur” 300 Menschen über den kleinen Weihnachtsbonus freuen. Fazit: “Ein Tropfen auf den heißen Stein”.

Die Politik ist gefordert

Es ist daher nicht Aufgabe privater Initiativen, sondern der Politik, für einen sozialen Ausgleich zu sorgen. Auch wenn andere Stimmen, wie aktuell Boris Palmer in der Bildzeitung, die CDU/CSU oder auch die AfD das Gegenteil behaupten. Das Bürgergeld reicht nicht zum Leben, sondern bestenfalls zum Überleben. Das wird gerade an Weihnachten deutlich.

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

Wird geladen ... Wird geladen ...