Hartz IV-Empfänger in Hamburg haben Angst, dass sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können. Diese Angst ist nicht unbegründet, denn im vergangenen Jahr wollte das Jobcenter über 1.000 Haushalte zum Umzug zwingen.
Das Kostensenkungsverfahren des Jobcenters
Das Kostensenkungsverfahren ist ein der gängigen Verfahren des Jobcenters. Durch dieses Verfahren will es Hartz IV-Bezieher dazu bewegen die Wohnkosten zu senken und im besten Fall in eine kostengünstigere Wohnung umzuziehen. Finden Hartz IV-Bezieher jedoch keine kostengünstigere Wohnung beziehungsweise ist es ihnen nicht möglich ihre aktuellen Wohnkosten zu senken, dann kann das Jobcenter am Ende des Verfahrens die Wohnkosten auf die für das Jobcenter angemessenen Wohnkosten senken. Den restlichen Teil der Miete müssen Hartz IV-Bezieher dann als dem Regelsatz zahlen.
Wohnkosten in Hamburg überdurchschnittlich hoch
Eine erschwingliche Wohnung in Hamburg zu finden, ist so gut wie unmöglich. Bezahlbarer Wohnraum in Hamburg ist nämlich Mangelware. Eine Möglichkeit wäre ein Umzug in eine bezahlbare Wohngegend. Da viele Hartz IV-Bezieher jedoch bereits in Hamburg verwurzelt sind, sparen sich viele den übersteigenden Mietbetrag vom Regelsatz ab. Dies tun jedoch nicht nur Hartz IV-Bezieher in Hamburg. Bundesweit zahlen 20 Prozent aller Hartz IV-Bezieher einen Teil der Miete aus dem Regelsatz.
Umzugszwang sei unmenschlich
Die Linken kritisieren den vom Jobcenter ausgeübten Druck auf Hartz IV-Bezieher. Ein Umzugszwang führe immer dazu, dass soziale Strukturen zerrissen werden und Hartz IV-Bezieher ihre bereits vertraute Umgebung verlassen müssen.
Wonach richtet sich eigentlich die Angemessenheitsgrenze des Jobcenters?
Gerade in Hamburg wird es schwierig eine angemessene Wohnung für einen Hartz IV-Bezieher zu finden. Grund hierfür ist, dass sich die Jobcenter am unteren Segment des Mietspiegels orientieren. Es werden also nur Wohnungen in einer normalen Wohngegend berücksichtigt. Zusätzlich ist im letzten Jahr der Mietspiegel in Hamburg noch einmal um 5,2 Prozent angestiegen. Die Kosten für Unterkunft bei Hartz IV-Beziehern wurde im Durchschnitt jedoch nur um 3,8 Prozent erhöht. Durch die unrealistische Angemessenheitsgrenze werden viele in Hamburg lebenden Hartz IV-Bezieher gezwungen sein die Stadt zu verlassen.
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